Wahrheitskommissionen sind ein zentrales Instrument zur Aufarbeitung vergangener Menschenrechtsverletzungen. Die südafrikanische Truth and Reconciliation Commission von 1996 bis 2002 gilt weltweit als einflussreiches Transitional-Justice-Modell. Anne Fleckstein untersucht, welche operativen Verfahren der Kommission an der Zusammensetzung, Autorisierung und Tradierung von »Wahrheiten« mitwirkten und auf welche Weise sie eine neue politische Macht einsetzten und festigten. Sie spürt damit den medien- und kulturtechnischen Bedingungen von politischen Übergangsprozessen und -ordnungen nach. Im Fokus stehen zentrale Techniken wie Bezeugen, Wahrsprechen, Übersetzen und Fürsprechen sowie Medien wie Formulare, Protokolle und Datenbanken.
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