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Antifeminismus will die Errungenschaften der (queer)feministischen Bewegungen zurückdrehen: durch Begriffsumdeutungen, Angriffe auf reproduktive Rechte, Ressourcen und Gleichstellungsmaßnahmen. Akteur*innen der extremen Rechten, Konservative und die "gesellschaftliche Mitte" treffen sich in einer Ideologie von Frauen*hass und LGBTIQ*feindlichkeit. Sie vereint der Wunsch nach einer binären Geschlechterordnung und einer Männlichkeit, die gemeinhin als "toxisch" bezeichnet wird. Antifeminismus kann auch tödlich sein: Der Glaube an männliche Vorherrschaft stellt die Basis für sexualisierte Gewalt,…mehr
Antifeminismus will die Errungenschaften der (queer)feministischen Bewegungen zurückdrehen: durch Begriffsumdeutungen, Angriffe auf reproduktive Rechte, Ressourcen und Gleichstellungsmaßnahmen. Akteur*innen der extremen Rechten, Konservative und die "gesellschaftliche Mitte" treffen sich in einer Ideologie von Frauen*hass und LGBTIQ*feindlichkeit. Sie vereint der Wunsch nach einer binären Geschlechterordnung und einer Männlichkeit, die gemeinhin als "toxisch" bezeichnet wird. Antifeminismus kann auch tödlich sein: Der Glaube an männliche Vorherrschaft stellt die Basis für sexualisierte Gewalt, Femizide und Terrorismus dar. Paradoxerweise hat die Rechte "Frauenrechte" dort für sich entdeckt, wo die "weiße Frau als Opfer" eine scheinbar neue Mobilisierungskraft entfalten kann: in Kandel, Chemnitz oder Wien. Wo antifaschistische Kritik diese rassistischen Frauenrechtskämpfe als reine Instrumentalisierung abtut, wird verkannt, dass das Engagement rechter Frauen* auch als Selbstermächtigung funktioniert – die jedoch antifeministisch bleibt. Dagegen stellt dieses Buch einen Feminismus, der die patriarchale Ordnung hinterfragt, Männlichkeit nicht heilen will und grundlegend antifaschistisch ist.
DAS AUTOR*INNEN-KOLLEKTIV "FEMINISTISCHE INTERVENTION" (AK Fe.In) besteht v. a. aus Mitgliedern des Forschungsnetzwerkes Frauen und Rechtsextremismus, der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU) und des apabiz. Sie betreiben Recherche, Forschung und Analyse und verorten sich dabei an einer Schnittstelle zwischen (antifaschistischem und feministischem) Aktivismus und Wissenschaft. EIKE SANDERS, ANNA O. BERG und JUDITH GOETZ haben zuletzt "Frauen*rechte und Frauen*hass. Antifeminismus und die Ethnisierung von Gewalt" verfasst.
Inhaltsangabe
Inhaltsverzeichnis: 1. ANTIFEMINISMUS: SIND MÄNNER DAS PROBLEM? Antifeminismus und ›Antigenderismus‹: Nicht nur eine historische Frage Antifeminismus als politische Gegenbewegung zum (Queer-)Feminismus Schmal, aber folgenreich: Die binäre Geschlechterordnung des 19. Jahrhunderts Bedeutsame Männer Toxische Männlichkeit oder Die Macker-Internationale 2. KAMPFFELDER: ANTIFEMINISTISCHE (BE-)DEUTUNGSHOHEITEN 2.1 Der Kampf um Begriffe Gegen die ›politische Korrektheit‹ ›Gender‹ zwischen Ideologie, Verschwörung und Wahn Feindbild: Gender Mainstreaming Antikommunismus: Gender als ›Menschenversuch‹ ›Gender‹ als Tyrannei einer radikalen Minderheit 2.2 Angriffe auf Ressourcen Feindbild Gender Studies Frauen*häuser 2.3 Angriffe auf Frauen*- und LGBTIQ*-Rechte Kein Recht auf Schwangerschaftsabbruch Gegen Homosexualität und Ehe für alle Trans*- und Inter*rechte 2.4 Für die Freiheit zu diskriminieren Mit Religions- und Gewissensfreiheit andere diskriminieren Väterrechte gegen Mütter Männerrechts-Propaganda Wie alles zusammenhängt 3. MÖRDERISCHER ANTIFEMINISMUS 3.1 Männliche Vorherrschaft und Gewalt 3.2 Beziehungsgewalt und Femizide Sexualisierte und sogenannte häusliche Gewalt Das Politische ist nicht privat Neonazis, ›häusliche‹ und/oder sexualisierte Gewalt Neonazistische sexualisierte Gewalt gegen politische Gegner*innen 3.3 Antifeministischer Terrorismus Antifeministische Zuspitzungen in der extremen Rechten Die mörderische Sexualmoral der Gruppe Ludwig Incels und antifeministischer Terrorismus Der Antifeminismus Breiviks Der Terroranschlag von Christchurch 3.4 Eine intersektionale Betrachtung von Gewalt 4. RASSISTISCHE MOBILISIERUNGEN FÜR ›FRAUENRECHTE‹ 4.1 ›Köln‹ und seine Folgen Reaktionen der extremen Rechten Frauenmobilisierungen nach Köln 4.2 Der Mythos der Zäsur ›nach Köln‹ Köln als Wendepunkt? Ein Blick in die nähere Vergangenheit: ›Der Islam‹ als Feindbild Sexualisierte Gewalt als ›kultureller Wesenszug des Islams‹ Mit Frauenrechten raus aus der Rechten Linke Ignoranz 4.3 Gegenwart und Geschichte der Selbstorganisierung rechter Frauen* 4.4 Rechte Politiken und Mobilisierungen im Namen der Frauen*rechte Der große Kandel-Kuchen Kandel ist überall oder möchte es gerne sein Von Kandel nach Chemnitz Die Frauenmärsche und die AfD Identitäre Frauenrechte #120db: Eine gescheiterte Mobilisierung Rechte Mobilisierungen anlässlich der Frauen*morde in Österreich Reaktionen auf die Reaktion 5. RASSISTISCHE ›FRAUENRECHTE‹ VERSUS FEMINISMUS 5.1 ›Die weiße Frau als Opfer‹ Historische Kontinuitäten Opfer-Sein und Wehrhaft-Sein: Die Binnenlogik einer Figur Rassismus und Aufmerksamkeits-Ökonomie 5.2 Faschofeminismus? 5.3 Emanzipation von der Emanzipation: Selbstermächtigung durch Frauen*rechte 6. FAZIT: EURE ›FRAUENRECHTE‹, UNSER FEMINISMUS
Inhaltsverzeichnis: 1. ANTIFEMINISMUS: SIND MÄNNER DAS PROBLEM? Antifeminismus und ›Antigenderismus‹: Nicht nur eine historische Frage Antifeminismus als politische Gegenbewegung zum (Queer-)Feminismus Schmal, aber folgenreich: Die binäre Geschlechterordnung des 19. Jahrhunderts Bedeutsame Männer Toxische Männlichkeit oder Die Macker-Internationale 2. KAMPFFELDER: ANTIFEMINISTISCHE (BE-)DEUTUNGSHOHEITEN 2.1 Der Kampf um Begriffe Gegen die ›politische Korrektheit‹ ›Gender‹ zwischen Ideologie, Verschwörung und Wahn Feindbild: Gender Mainstreaming Antikommunismus: Gender als ›Menschenversuch‹ ›Gender‹ als Tyrannei einer radikalen Minderheit 2.2 Angriffe auf Ressourcen Feindbild Gender Studies Frauen*häuser 2.3 Angriffe auf Frauen*- und LGBTIQ*-Rechte Kein Recht auf Schwangerschaftsabbruch Gegen Homosexualität und Ehe für alle Trans*- und Inter*rechte 2.4 Für die Freiheit zu diskriminieren Mit Religions- und Gewissensfreiheit andere diskriminieren Väterrechte gegen Mütter Männerrechts-Propaganda Wie alles zusammenhängt 3. MÖRDERISCHER ANTIFEMINISMUS 3.1 Männliche Vorherrschaft und Gewalt 3.2 Beziehungsgewalt und Femizide Sexualisierte und sogenannte häusliche Gewalt Das Politische ist nicht privat Neonazis, ›häusliche‹ und/oder sexualisierte Gewalt Neonazistische sexualisierte Gewalt gegen politische Gegner*innen 3.3 Antifeministischer Terrorismus Antifeministische Zuspitzungen in der extremen Rechten Die mörderische Sexualmoral der Gruppe Ludwig Incels und antifeministischer Terrorismus Der Antifeminismus Breiviks Der Terroranschlag von Christchurch 3.4 Eine intersektionale Betrachtung von Gewalt 4. RASSISTISCHE MOBILISIERUNGEN FÜR ›FRAUENRECHTE‹ 4.1 ›Köln‹ und seine Folgen Reaktionen der extremen Rechten Frauenmobilisierungen nach Köln 4.2 Der Mythos der Zäsur ›nach Köln‹ Köln als Wendepunkt? Ein Blick in die nähere Vergangenheit: ›Der Islam‹ als Feindbild Sexualisierte Gewalt als ›kultureller Wesenszug des Islams‹ Mit Frauenrechten raus aus der Rechten Linke Ignoranz 4.3 Gegenwart und Geschichte der Selbstorganisierung rechter Frauen* 4.4 Rechte Politiken und Mobilisierungen im Namen der Frauen*rechte Der große Kandel-Kuchen Kandel ist überall oder möchte es gerne sein Von Kandel nach Chemnitz Die Frauenmärsche und die AfD Identitäre Frauenrechte #120db: Eine gescheiterte Mobilisierung Rechte Mobilisierungen anlässlich der Frauen*morde in Österreich Reaktionen auf die Reaktion 5. RASSISTISCHE ›FRAUENRECHTE‹ VERSUS FEMINISMUS 5.1 ›Die weiße Frau als Opfer‹ Historische Kontinuitäten Opfer-Sein und Wehrhaft-Sein: Die Binnenlogik einer Figur Rassismus und Aufmerksamkeits-Ökonomie 5.2 Faschofeminismus? 5.3 Emanzipation von der Emanzipation: Selbstermächtigung durch Frauen*rechte 6. FAZIT: EURE ›FRAUENRECHTE‹, UNSER FEMINISMUS
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension
Der Rezensentin Marlen Hobrack zufolge ist dieses Buch ein "Kompendium zu rechten Diskursen, Frauen und Feminismus" mit besonderem Blick auf Österreich. Der Kritikerin wurde damit ein Einblick in die Strategien innerszenischer Mobilisierung und (neu)rechter Rhetorik gewährt, den sie durchaus wertvoll fand. Ihrer Meinung nach fehlt es der Studie aber an soziologischen und psychologischen Erklärungsversuchen für den Frauenhass, der schlicht als Folge der "Konkurrenz um Ressourcen" dargestellt werde.