Gehörlosigkeit bedeutet nicht, von der leiblichen Erfahrung des Hörenden das auditive Erleben abzuziehen. Nicht hören zu können bedeutet vielmehr eine grundsätzlich andere Organisation der Leibstruktur und damit auch der Wahrnehmung, welche die Möglichkeiten der Welterfahrung und der Bildung des Selbst von Gehörlosen entscheidend mitstrukturiert. Diese Möglichkeiten für pädagogische Prozesse fruchtbar zu machen, ist ein wesentliches Anliegen der Autorin, die sich zum einen auf lebendige Erfahrungen im professionellen Umgang mit Gehörlosen stützt, zum anderen auf Arbeiten von Merleau-Ponty, Bourdieu und Waldenfels.