1677 erschien in Prag ein auch für uns heute höchst interessanter Architekturtraktat über das baroke Bauwesen. In über 80 Kupfertafeln gibt uns Abraham Leuthner (1640-1701) in seinem "Säulenbuch" einen Querschnitt durch den architektonischen Zeitgeschmack, der, von Prag ausgehend, auch in Österreich und im süddeutschen Raum in verwandter Form spürbar ist. Die Einführung von Gerhard Franz informiert u.a. über Leben und Werk Abraham Leuthners, über Bedeutung seines "Säulenbuches" sowie über Portalentwürfe, Ornament und Deckengliederung, Architektur und Stützfiguren. Besonders Baumeister, Bauhandwerker, Restauratoren und Steinmetzewerden dankbar sein für das hier gebotene Repertoire von Fassaden, Säulen, Stuckwerk und Plastiken, das hervorragend als Studienunterlage bei Restaurierungsarbeiten herangezogen werden kann.