Trotz des hohen Freizeitwertes und der besonderen Popularität des Fußballs führten negative Begleiterscheinungen, wie Diskriminierungen im und rund um den Fußball, in den letzten Jahren zu erhöhtem politischen und medialen Interesse.Die vorliegende qualitative Studie untersucht die Lokalrivalen 1. FC Lokomotive Leipzig und FC Sachsen Leipzig. Die zwei Vereine, mit oberflächlich betrachtet gleichen Voraussetzungen, produzieren scheinbar antagonistische Stadionstimmungen bezüglich der Akzeptanz von Diskriminierungen. Auf Grundlage von Interviews sowohl mit Fans als auch mit ExpertInnen sowie teilnehmender Beobachtung wird die aktuelle Situation detailliert beschrieben, historisch hergeleitet und die auftretenden Diskriminierungstypen erläutert. Die AutorInnen suchen nach möglichen Ursachen oder Umständen, welche diskriminierende Einstellungs- und/oder Handlungsmuster begünstigen beziehungsweise hemmen. Einflüsse finden sich unter anderem in Aspekten der Persönlichkeit der Interviewten, in gruppenspezifischen Mechanismen im Rahmen des Fußballspiels und in Institutionen und Initiativen mit unterschiedlicher Wirkungsmacht und Zielstellung.