Innerstaatliche Kriege in zerfallenen und zerfallenden Staaten sind eine der häufigsten Formen bewaffneter Auseinandersetzungen der Gegenwart. Sie weisen Muster der Gewaltanwendung auf, die sich insbesondere mit dem klassischen Instrumentarium der quantitativen Konfliktforschung nicht mehr erklären lassen. Da sie meist in Teilgebieten einzelner Staaten stattfinden und oft auch zwischen nicht-staatlichen Gewaltakteuren ausgefochten werden, lassen sie sich weder mit staatszentrierten Theorien erklären, noch mit auf Staatenebene aggregierten Daten erfassen. Um diesem Problem entgegenzuwirken, werden in dieser Arbeit akteurszentrierte Theorien der quantitativen Konfliktforschung auf eine lokale Analyseperspektive übertragen und mit Hilfe geographisch disaggregierter Daten getestet. Hierbei kommen Ereignisdaten zu bewaffneter Gewalt im Osten der Demokratischen Republik Kongo zum Einsatz. Die Analyse dieses beispielhaften Raumes begrenzter Staatlichkeit gibt Aufschluss darüber, wie Methoden der Konfliktforschung erweitert werden können, um die Ursachen von Gewalt in modernen innerstaatlichen Konflikten auszumachen.