In allen Rechtsordnungen können Fälle auftreten, in denen ein Einzelner nicht in der Lage ist, sein eigenes Verhalten nach rechtlichen Maßstäben zu steuern, weil er diese Maßstäbe nicht kennt und deswegen die Rechtswidrigkeit seiner Handlung nicht verstehen kann. Sowohl in den USA als auch in Deutschland anerkannte Schuldunfähigkeitsgründe sind das rechtliche Informationsdefizit des Täters (Verbotsirrtum/'mistake of law') und das biologische Defizit (Steuerungsunfähigkeit/'insanity'). Aktuelle Entscheidungen wie das sog. Kölner Urteil zur Beschneidung im deutschen Recht oder der Kimura-Fall im…mehr
In allen Rechtsordnungen können Fälle auftreten, in denen ein Einzelner nicht in der Lage ist, sein eigenes Verhalten nach rechtlichen Maßstäben zu steuern, weil er diese Maßstäbe nicht kennt und deswegen die Rechtswidrigkeit seiner Handlung nicht verstehen kann. Sowohl in den USA als auch in Deutschland anerkannte Schuldunfähigkeitsgründe sind das rechtliche Informationsdefizit des Täters (Verbotsirrtum/'mistake of law') und das biologische Defizit (Steuerungsunfähigkeit/'insanity'). Aktuelle Entscheidungen wie das sog. Kölner Urteil zur Beschneidung im deutschen Recht oder der Kimura-Fall im US-amerikanischen Recht werfen die Frage auf, ob die abweichende kulturelle Wertvorstellung einer Person (die sog. 'cultural defense') durch die geltenden Regeln von Verbotsirrtum und Steuerungsunfähigkeit gedeckt ist, oder ob die 'cultural defense' eine unabhängige Rechtsfigur sein soll, da sie einen gänzlich neuen Schuldunfähigkeitsgrund darstellt. Vergleichende rechtssystematische Erkenntnisse darüber, wo die Abgrenzung zwischen diesen drei Fallkonstellationen verläuft, existieren bisher nicht. Die aktuelle weltweite Migration und demzufolge die pluralistische Gesellschaft erfordern aber vonseiten des Justizsystems rechtliche Klarheit, um willkürliche rechtliche Entscheidungen zu vermeiden.
Produktdetails
Produktdetails
Schriftenreihe des Max-Planck-Instituts für ausländisches und internationales Strafrecht. Reihe S: Stra
Alejandra Castillo Ara, LL.M., 2002 bis 2006, Studium der Rechtswissenschaft an der Universidad Adolfo Ibáñez in Santiago de Chile. Stipendiatin derselben Universität (»Beca de Honor«). 2007 juristisches Examen mit Erwerb des Titels Licenciada en Ciencias Jurídicas y Sociales. 2009 auch an der dortigen Universität Dozentin für Strafrecht. 2008 Zulassung als Rechtsanwältin. 2009 bis 2011 Rechtsanwältin und Wissenschaftlerin in der Forschungsabteilung des Strafverteidigungsamtes und an der Strafverteidiger-Akademie in Santiago. 2013 Erwerb des Magister Legum an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. 2014 bis 2018 Mitglied der Research School. 2017 Defense Support bei den Extraordinary Chambers in the Courts Cambodia (ECCC). 2018 Abschluss der Promotion. Promotionsstipendium von der Comisión Nacional de Investigación Científica y Tecnológica (CONICYT).
Inhaltsangabe
VorwortAbkürzungsverzeichnisEinleitungErster TeilRechtsquellen in der kontinentaleuropäischen und der Common-Law-Tradition - Verbrechensaufbau und seine Konsequenzen unter dem Gesichtspunkt der Rechtstradition - ZusammenfassungZweiter Teil: Normbefolgungsunfähigkeit aufgrund mangelnder rechtlicher InformationSteuerungsmangel wegen fehlender Normkenntnis: Die Verbotsirrtumslösung im deutschen Recht - Steuerungsmangel wegen fehlender Normkenntnis: Die Verbotsirrtumslösung im US-amerikanischen Recht - Vergleich der deutschen und US-amerikanischen Kriterien zur Beurteilung des Steuerungsmangels wegen fehlender NormkenntnisDritter Teil: Normbefolgungsunfähigkeit aufgrund eines biologischen HindernissesSteuerungsmangel wegen biologischen Defizits: Die Steuerungsunfähigkeitslösung im deutschen Recht - Steuerungsmangel wegen biologischen Defizits: Die insanity-Lösung im US-amerikanischen RechtVierter Teil: Gesamtergebnis und rechtspolitische KonsequenzenDefizite der bisherigen Ansätze - Rechtspolitische KonsequenzenLiteraturverzeichnis
VorwortAbkürzungsverzeichnisEinleitungErster TeilRechtsquellen in der kontinentaleuropäischen und der Common-Law-Tradition - Verbrechensaufbau und seine Konsequenzen unter dem Gesichtspunkt der Rechtstradition - ZusammenfassungZweiter Teil: Normbefolgungsunfähigkeit aufgrund mangelnder rechtlicher InformationSteuerungsmangel wegen fehlender Normkenntnis: Die Verbotsirrtumslösung im deutschen Recht - Steuerungsmangel wegen fehlender Normkenntnis: Die Verbotsirrtumslösung im US-amerikanischen Recht - Vergleich der deutschen und US-amerikanischen Kriterien zur Beurteilung des Steuerungsmangels wegen fehlender NormkenntnisDritter Teil: Normbefolgungsunfähigkeit aufgrund eines biologischen HindernissesSteuerungsmangel wegen biologischen Defizits: Die Steuerungsunfähigkeitslösung im deutschen Recht - Steuerungsmangel wegen biologischen Defizits: Die insanity-Lösung im US-amerikanischen RechtVierter Teil: Gesamtergebnis und rechtspolitische KonsequenzenDefizite der bisherigen Ansätze - Rechtspolitische KonsequenzenLiteraturverzeichnis
Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen: www.buecher.de/agb
Impressum
www.buecher.de ist ein Internetauftritt der buecher.de internetstores GmbH
Geschäftsführung: Monica Sawhney | Roland Kölbl | Günter Hilger
Sitz der Gesellschaft: Batheyer Straße 115 - 117, 58099 Hagen
Postanschrift: Bürgermeister-Wegele-Str. 12, 86167 Augsburg
Amtsgericht Hagen HRB 13257
Steuernummer: 321/5800/1497
USt-IdNr: DE450055826