Rostock. Zwei Angler bemerken auf der Ostsee vor Warnemünde eine führerlos treibende Segelyacht. Etwa zur gleichen Zeit entdeckt ein Fischer die Leiche eines Mannes in seinem Netz. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um den Finanzberater Augustin Golombek handelt, der auf seiner
Yacht brutal ermordet wurde. Weil er seine Kunden bei Aktiengeschäften getäuscht hat? Oder hat der…mehrRostock. Zwei Angler bemerken auf der Ostsee vor Warnemünde eine führerlos treibende Segelyacht. Etwa zur gleichen Zeit entdeckt ein Fischer die Leiche eines Mannes in seinem Netz. Schnell stellt sich heraus, dass es sich bei dem Toten um den Finanzberater Augustin Golombek handelt, der auf seiner Yacht brutal ermordet wurde. Weil er seine Kunden bei Aktiengeschäften getäuscht hat? Oder hat der Mord etwas mit Golombeks Kontakten ins Rotlichtmilieu zu tun? Jan Adrian von der Rostocker Mordkommission begibt sich auf Spurensuche…
„Die im Dunklen warten“ von Alex Ryber lässt sich sehr zügig lesen, ich war schnell mittendrin im Geschehen. Die Handlung hat mich von Anfang an gefesselt, Spannung wird schnell aufgebaut und bleibt durchgehend hoch.
Der Krimi spielt zur Zeit der Talfahrt des Neuen Marktes und wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Meist begleitet man Kommissar Jan Adrian bei seinen Nachforschungen, aber auch andere Ermittler, Verdächtige und der Mörder selbst kommen zu Wort.
Augustin Golombek hat seine Kunden trotz rasch sinkender Aktienkurse beschwichtigt, abzuwarten und weiterhin auf seine Tipps zu vertrauen. Viele Anleger, darunter auch Jans Kollege Tammo Jaeger, brachte der Finanzberater damit an den Rand des Ruins – der unbändige Hass auf Golombek ist verständlich und nachvollziehbar.
In einem zweiten Handlungsstrang lernt man Jelena kennen. Obwohl sich schnell abzeichnet, was der jungen Frau aus Osteuropa im Verlauf der Geschichte blüht, bleibt es spannend, da man ständig hofft, dass ihr Weg eine andere Richtung nehmen wird. Ihre Rolle in dem Mordfall Golombek kommt erst nach und nach zum Vorschein.
Alex Ryber schickt ein Ermittlerteam ins Rennen, dessen Zusammenarbeit nicht gerade reibungslos verläuft, besonders zwischen Jan Adrian und seinem Kollegen Rudi Schlorke kommt es immer wieder zu Querelen.
In kleinen Rückblicken erfährt man etwas über Jan Adrians nicht ganz einfache Kindheit – ein Hintergrund, der ihn für das Leid anderer empfänglich gemacht hat und der ihn schnell einen guten Draht zu Golombeks Tochter Melanie haben lässt. Melanie und ihr Bruder Marc haben sehr unter ihren Vater gelitten und sich gänzlich von ihm abgewandt.
Die Schlussphase des Krimis ist mit einigen Actionszenen gespickt – eine Verfolgungsjagd, die Alex Ryber anders als enden lässt, als ich vermutet habe.
Ich bin ein großer Freund von detaillierten Beschreibungen des Drumherums – obwohl ich diese hier nicht bekommen habe, konnte ich mich dennoch prima in Charaktere und Handlung hineinversetzen, habe mich gut informiert gefühlt und die Schauplätze vor mir gesehen.
„Die im Dunklen warten“ ist ein spannender Krimi, in dem Menschen in den Fokus gerückt werden, deren Leben einen tragischen Verlauf nimmt, weil sie von anderen skrupellos hintergangen und ausgenutzt werden.