In den letzten Jahren wurden in der Emotionspsychologie verstärkt die Auswirkungen positiver Emotionen untersucht. Vor dem Hintergrund der lange negierten Wichtigkeit dieser Emotionen untersucht die vorliegende Arbeit, ob das Verfassen eines Dankbarkeitsbriefes als Interventionsmethodik positive Emotionen hervorrufen bzw. steigern kann. Zu diesem Zweck wird zunächst das wissenschaftliche Grundverständnis von Emotionen aufgezeigt und das vielfältige Potential positiver Emotionen verdeutlicht. Darauf aufbauend wird eine qualitative Studie mit explorativem Charakter vorgestellt. Diese empirische Untersuchung legt zum einen dar, dass das Verfassen eines Dankbarkeitsbrief bei einem signifikanten Anteil der Befragten (93%) zum Empfinden positiver Emotionen führt. Zum anderen zeigt sie, dass durch das Verfassen eines Dankbarkeitsbriefes körperliche (53%) und geistige Veränderungen (Kreativitätssteigerung 43%; Konzentrationssteigerung 63%) ausgelöst werden können. Zudem wird aus den Ergebnissen ersichtlich, dass das Schreiben nachhaltige psychische und physische Auswirkungen auf die beteiligten Personen hat.