Das "Sufi-Netzwerk" von Hazrat Inayat Khan (u. a. die Internationale Sufi-Bewegung und der Inayati-Orden) kann auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken: Seit der offiziellen Gründung 1918 in London schlossen sich ihm zahlreiche Menschen - mehrheitlich aus dem westlichen Kulturkreis - an, sodass das Netzwerk dort eine größere Anhängerschaft aufweist als in Indien, wo Hazrat Inayat Khan geboren wurde und verstarb.Die vorliegende Studie untersucht Hazrat Inayat Khan, das Sufi-Netzwerk und seine Akteure aus historischer sowie akteurszentrierter Perspektive. Das Ziel ist es dabei, den Facettenreichtum und den Bedeutungsgehalt von Hazrat Inayat Khans Lebenswerk zu beleuchten sowie die komplexen Lebenswirklichkeiten der Inayati-Sufis zu erforschen. Dabei werden historische Aspekte mit zeitgenössischen Perspektiven verschränkt und besondere Bedeutungszuschreibungen durch die Akteure in einer qualitativ-empirischen Untersuchung erfasst. Auf diesem Wege wird ermittelt, welche Wissensbestände, Deutungs- und Handlungsmuster in die individuellen Lebensentwürfe der Inayati-Sufis einfließen und welchen Stellenwert Hazrat Inayat Khan und sein Sufismus dabei einnehmen.Almedina Fakovic (Promotion am Zentrum für Islamische Theologie, Universität Tübingen) war Kollegiatin im Graduiertenkolleg Islamische Theologie (Stiftung Mercator) und ist derzeit Forschungsmitarbeiterin am Lehrstuhl für Islamische Theologie der Universität Luzern.