Autorinnen der arabischen Welt erfahren die Realität und ihre Umgebung, in der sie aufgewachsen sind, oft als fremd. Ihre Fremderfahrung impliziert die Tatsache, dass ihnen andere Menschen und sogar das eigene Selbst nicht vertraut sind. Diese Arbeit stellt eine Entdeckungsreise in die arabische Frauenliteratur des letzten Jahrhunderts dar. Dabei wurde das Ziel verfolgt, dem arabischen weiblichen Schreiben eine neue interkulturelle Dimension zu verleihen. Die Forschungsschwerpunkte richten sich einerseits auf die Beschreibung der soziokulturellen Prägung und Identität der arabischen Autorinnen und andererseits auf die Darstellung der Fremdheitskonstruktion in ihren betreffenden Romanen. Die Frage nach dem Beitrag ihrer Literatur zum Verstehen der arabischen Kultur gehört ebenfalls zum Erkenntnisinteresse dieser Arbeit.Die realen und fiktiven Erfahrungswelten arabischer Frauen - sowohl der Schriftstellerinnen selbst als auch der Protagonistinnen ihrer Bücher - werden im Prozess der Identitätsbildung und des Verstehens veranschaulicht. Die Leistungen engagierter arabischer Autorinnen werden durch eine Illustration des feministischen Diskurses in Ägypten, dem Land mit dem ersten arabischen feministischen Gedankengut, aufgezeigt. Außerdem enthüllen die untersuchten, ausgewählten Romane das Bild des entfremdeten weiblichen Ichs, eine Grundlage für neue Emanzipationsmodelle.