Die Geschichte der türkischen Arbeitsmigranten und ihrer Nachkommen in Deutschland verdeutlicht, wie "Erinnerung" und "Verfremdung" über Generationen hinweg Identität und Kultur beeinflusst haben. Die erste Generation türkischer Arbeiter kam in den 1960er Jahren mit der Absicht, nach kurzer Zeit wieder zurückzukehren. Während die Sehnsucht nach der Türkei bestand, führten Sprachbarrieren und die Arbeitsrealität in Deutschland zu einer "Verfremdung" gegenüber ihrer ursprünglichen Kultur. Der Gedanke an die Heimat blieb, doch das Leben in Deutschland wurde zur neuen Realität.Die zweite Generation, in Deutschland aufgewachsen, fühlte sich oft weder ganz türkisch noch ganz deutsch. Sie wurden im Alltag oft als "Almancilar" abgestempelt und empfanden eine doppelte Verfremdung, da sie sich in beiden Kulturen nicht vollständig zugehörig fühlten. Dies führte zu einer gemischten, bikulturellen Identität.Die dritte Generation, überwiegend in Deutschland geboren und beruflich etabliert, entwickelt sich zu einer selbstbewussteren Generation, die sich sowohl mit der deutschen als auch der türkischen Kultur verbunden fühlt. Sie bewahren Erinnerungen an die Türkei.