Inhaltlich unveränderte Neuauflage. Theodor Fontanes berühmter Roman Effi Briest wurde in der Sekundärliteratur bereits ausführlich diskutiert, die inhaltlichen Ähnlichkeiten mit seiner weniger bekannten Erzählung Schach von Wuthenow haben bisher jedoch noch nicht die Aufmerksamkeit der Forschung erregt. Eine besonders interessante Gemeinsamkeit beider Werke ist die Darstellung zwei sehr enger Mutter-Tochter-Beziehungen, der Josephine von Carayons und Victoires und der Luise von Briests und Effis. Die Beziehungen, beide beeinflusst durch eine Heirat der Töchter mit den (früheren) Verehrern der Mütter, werden mit Hilfe der Kulturtheorien Michel Foucaults analysiert; so können die Protagonistinnen in ihrer Handlungsunfreiheit, bedingt in ihrer durch Diskurse konstruierten Identität, verstanden werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt in der Analyse den Diskursen der Schönheit, Krankheit, Ehre und Liebe. Es wird gezeigt, dass Schönheit Krankheit bedingt und die Liebe zwischen Mann und Frau den Ehranforderungen der Gesellschaft untergeordnet wird; die Liebe einer Mutter zu ihrer Tochter wird jedoch als Teil der menschlichen Essenz verstanden und somit jeglichen Forderungen der Gesellschaft entzogen. Die Studie richtet sich an Professoren, Dozenten, Studenten und alle Liebhaber der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft.
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