Die erste der beiden Studien dieses Bandes legt sich aufs neue die vielumstrittene Frage nach der Form von Montaignes "Essais" vor und untersucht detailliert die Textkonstitution des Essays "De l'exercitation" (II, 6). Anhand der textlinguistischen Phänomenologie von Roland Harweg erweist sich die formale Struktur des Essays als eine komplexe pronominale Textkonstitution mit beschreibbaren Regularitäten. Der zweite Beitrag behandelt Montaignes Präsenz in Heinrich Manns Henri Quatre-Roman. Dabei treten zuerst Marschall Biron (Vater) und sein Zitatenkrieg mit Henri von Navarra in den Mittelpunkt. Das weitere Interesse gilt Heinrich Manns Montaigne-Bild in seiner erheblichen Differenz zum historischen Montaigne.