Die vorliegende Arbeit versucht im theoretischen Teil, die Gründe für Wohnungslosigkeit in Wien um 1900 und heute gegenüberzustellen und mögliche Analogien herzuleiten. Der praktische Teil gibt durch narrativ-biographische Interviews Einblicke in die Lebenswelten der Betroffenen. Um einerseits denjenigen eine Plattform zu bieten, die sonst nie oder nur selten Gehör finden, und andererseits denjenigen, die mit der Thematik nicht vertraut sind, die Möglichkeit zu geben, ein möglichst unverfälschtes und exaktes Bild davon zu bekommen, was es bedeutet, in einem der reichsten Länder der Welt ohne eigenes Heim zu sein, kann man hier vier der insgesamt zehn Interviews ungekürzt nachlesen. Sie geben Auskunft über den Lebensalltag Wohnungsloser in Wien, über ihre ganz persönlichen Lebensgeschichten ebenso, wie über ihre Hoffnungen, Ängste und den lebenspraktischen Umgang mit ihrer Situation. Zu Wort kommen sowohl Betroffene als auch ehemalige Wohnungslose, die einen Wiedereinstieg in die Gesellschaft geschafft haben.