1. 1. Das Forschungsproblem Die deutsche Vereinigung hat für die ostdeutsche Wirtschaft einen massiven Anpassungsdruck erzeugt, der zu einer flächendeckenden Krise geführt hat. Diese hatte die Vernichtung eines großen Teils der Produktionskapazitäten und somit eine dramatische Zunahme der Arbeitslosigkeit zur Folge. Betrof fen war vor allem die ostdeutsche Industrie - so sank der Index der Netto l produktion im produzierenden Gewerbe von 100 im 2. Halbjahr 1990 auf 71,9 im Durchschnitt des Jahres 1991. Berechtigterweise knüpfte sich an die se Entwicklung die Furcht vor einer nicht revidierbaren De-Industrialisierung auf breiter Ebene, die Vision eines deutschen Mezzogiorno, mit gravierenden sozialen und politischen Konsequenzen (Ettrich 1993). In der öffentlichen Diskussion standen diese Krisenphänomene - aus naheliegenden Gründe- zunächst im Vordergrund, so daß den substantiellen Restrukturierungs prozessen im verbleibenden industriellen Betriebsbestand einerseits, aber auch derEntwicklung neuer Wirtschaftseinheiten andererseits vergleichs weise weniger Beachtung geschenkt wurde. Gerade hier vollzogen sich aber in den letzten Jahren umfassende Wandlungsprozesse, die maßgeblich auch für die zukünftige Entwicklung sein werden. Für die "Altbetriebe" hatte die mit der Umstellung von der Plan-auf die Marktwirtschaft einhergehende Veränderung der Wirtschaftsabläufe notwen digerweise Konsequenzen für die innerbetriebliche Gestaltung von Technik und Arbeit. Der Wegfall der traditionellen Märkte führte für den Großteil der Betriebe zur Veränderung des Produktspektrums in Richtung auf eine Pro duktion in kleineren Serien, eine stärkere Berücksichtigung von Kundenwün schen, und so zu einem höheren Flexibilitätsbedarf, dem durch innerbetriebli che Reorganisation Rechnung zu tragen war.
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