Pablo Picassos Auseinandersetzung mit Manets berühmtem Bild Le Déjeuner sur l'herbe (Frühstück im Grünen, 1863) wird hier zum ersten Mal in aller Sorgfalt unter Einbeziehung der französischen, englischen, amerikanischen und spanischen Forschungsliteratur analysiert. Mit über 300 Werken (Ölbilder, Zeichnungen, Skulpturen), entstanden von 1959 bis 1962, handelt es sich um die produktivste Beschäftigung mit einem Meisterwerk der Vergangenheit, der Picasso sich je unterzogen hat. Die Untersuchung zeigt, dass dieser letzte der drei großen Paraphrasenzyklen einen ganz besonderen, bisher übersehenen Stellenwert besitzt. Aufbauend auf den vorangegangenen Serien nach Delacroix' Femmes d'Alger, 1954-1955, und Velazquez' Las Meniñas, 1957, beschäftigt sich der Künstler gleichsam laborhaft, selbstreflexiv mit der eigenen vorausgegangenen Kunst und der Frage nach den Möglichkeiten der Kunst überhaupt. Mit dieser visuellen, gemalten Kunsttheorie machte Picasso nochmals einen Schritt nach vorn und schuf damit die Grundlage für die Aufsehen erregenden letzten Bilder, die im Papstpalast von Avignon 1970 und 1973 ausgestellt wurden.
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