Sprache und Musik begegnen einander im singenden Körper. Besonders eng verwoben sind sie in Kunstlied und mélodie um 1900: Dies bildet den Ausgangspunkt für eine Systematik von beispielhaften Stimmgebungen zwischen Sprechen und Singen, die einen Bogen von der Theaterdeklamation bis hin zur Vokalise spannen. Bartolo Musil zeigt, wie Komposition und Interpretation, Gesangstechnik und Hermeneutik, Sprachgestaltung und musikalische Phrasierung dabei in einen Dialog eintreten, und erzählt das schillernde und prekäre Miteinander von Wort und Ton in gesungener Kunstmusik neu - als Liebesgeschichte zwischen Hingabe, Verschmelzung, lustvoller Differenz, Abstoßung und Selbstbehauptung.
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»Für seine Darstellung erweist sich Musils Affinität zur französischen Diktion des Baritons Gérard Souzay, zu den Mélodies-Kompetenzen von Francois Le Roux und der textakzentuierten Phrasierung der Sopranistin Renata Scotto als Gewinn.« Roland Dippel, das Orchester, 6 (2019) Besprochen in: https://oe1.orf.at, 01.03.2019 Vox Humana, 1 (2019), Wolfram Seidner Ö1 - Intrada, 01.03.2019