Dieses Buch untersucht mit der Methode der soziologischen Konstellationsanalyse die Verwendung von ,Japan' in den Äußerungen deutschsprachiger Intellektueller wie zum Beispiel Max Weber, Karl Löwith und Günther Anders in den Jahren von 1915-1961. Als erste ,östliche' Nation, die die kapitalistische Wirtschaftsweise einführte und imperialistischer Konkurrent des ,Westens' wurde, rückte Japan für die Intellektuellen in eine Position zwischen ,Orient' und ,Okzident'. Diese Studie zeigt, dass die Rede der Intellektuellen über diese Nation von mythischen Anteilen durchzogen war. Diese beobachtet sie zum Beispiel in der erfundenen Tradition des Samurai-Codex Bushido oder dem Mythos der Homogenität der japanischen Gesellschaft und analysiert ihre Funktion für das Weltbild der Intellektuellen.
Der Autor
Benjamin Schiffl ist Soziologe mit den Forschungsschwerpunkten Ideengeschichte der Sozialwissenschaften, Kulturaustausch zwischen Japan und Deutschland und Methoden der qualitativen Sozialforschung. Er hat an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main promoviert.
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