Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Forst-, Geo- und Hydrowissenschaften, Geographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Problemstellung:
Seit der Industrialisierung ist die Entwicklung von Städten wie selbstverständlich geprägt von einem Wachstum von Bevölkerung und Arbeitsplätzen. Die Aufgabe der Stadtplanung war über viele Jahrzehnte, dieses Wachstum in räumlich geregelte Bahnen zu lenken. In den 80er Jahren zeigten sich in einigen Regionen Westdeutschlands erste Anzeichen für eine fundamental andere Entwicklung. Diese Tendenzen einer sich differenzierenden Entwicklung von Städten fanden jedoch nur geringe Beachtung und wurden durch das Wendewachstum im Zuge der Wiedervereinigung weitestgehend verdrängt.
Das bestehende, die genannten auseinandergehenden Entwicklungsmuster kennzeichnende, Süd-Nord-Gefälle der westdeutschen Bundesländer wurde in den 90er Jahren überlagert von einem wesentlich stärker ausgeprägten West-Ost-Gefälle zwischen den alten und neuen Bundesländern. Trotz vieler Erfolgsbilanzen auf unterschiedlichen Gebieten der ostdeutschen Entwicklung seit der politischen Wende, sind heute die ostdeutschen Städte nahezu flächendeckend geprägt von Bevölkerungsabwanderung und -schrumpfung, hohen Arbeitslosenzahlen und einem nicht zu übersehenden Leerstand an Wohn-, Büro- und Gewerbeflächen.
Diesen Funktionswandel, Nutzungsschwund und Einwohnerrückgang in den Städten politisch und vor allem psychologisch zu akzeptieren, ist für die beteiligten Akteure nicht leicht. Durch den Ende 2000 vorgelegten Abschlußbericht der, von der Bundesregierung eingesetzten, Kommission zum Wohnungswirtschaftlichen Strukturwandel in den neuen Bundesländern hat das brisante Thema endlich die Aufmerksamkeit der Fachwelt und der Öffentlichkeit erreicht. Seitdem findet in Ostdeutschland eine intensive Auseinandersetzung mit zukünftigen Stadtentwicklungsaufgaben statt. Mit dem Programm Stadtumbau Ost wurden Mitte des Jahres 2001 von der Bundesregierung eine Reihe von Empfehlungen der wohnungswirtschaftlichen Kommission aufgegriffen und die Kommunen zunächst bei der Erstellung integrierter Stadtentwicklungskonzepte, als eine Kommunale Reaktionen für städtische Schrumpfungsprozesse wesentliche Voraussetzung für die Bewältigung der Schrumpfungsprozesse, unterstützt. In den gegenwärtigen Diskussionen über städtische Schrumpfung und entsprechend auch in den erstellten Integrierten Stadtentwicklungskonzepten haben jedoch wohnungswirtschaftliche Themen noch einen dominierenden Stellenwert. Der so in den Mittelpunkt der Überlegungen gestellte massenhafte Wohnungsleerstand ist aber nur eine Folge von rückläufigen Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklungen.
Deshalb ist diese wohnungswirtschaftliche Sichtweise nicht mehrdimensional genug, um die, aus der gesellschaftlichen und ökonomischen Transformation Ostdeutschlands entstandene, Problemvielfalt aufzuzeigen oder gar zu bewältigen.
In Ostdeutschland ist inzwischen das Ende des verdichtenden Städtewachstum ein konkretes und ein deutlich sichtbares Problem auf die Abwanderungen folgen Leerstände, auf die Leerstände folgen Abrisse so gesehen verläuft die Entwicklung der ostdeutschen Städte rückwärts. Es wird erwartet, daß sich die Städte in naher Zukunft neben den demographischen und wohnungswirtschaftlichen Fragestellungen verstärkt mit bislang weitgehend ausgeblendeten ökonomischen, sozialen, versorgungs- und infrastrukturrelevanten Problemstellungen auseinandersetzen werden müssen, um auf Schrumpfungsprozesse Einfluss nehmen und die Entwicklung bewältigen oder eventuell auch steuern zu können.
Für die Bewältigung von Schrumpfungsproblemen liegen keine generalisierenden Patentrezepte vor und wird es auch künftig keine geben. Zudem kann für die Steuer...
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Seit der Industrialisierung ist die Entwicklung von Städten wie selbstverständlich geprägt von einem Wachstum von Bevölkerung und Arbeitsplätzen. Die Aufgabe der Stadtplanung war über viele Jahrzehnte, dieses Wachstum in räumlich geregelte Bahnen zu lenken. In den 80er Jahren zeigten sich in einigen Regionen Westdeutschlands erste Anzeichen für eine fundamental andere Entwicklung. Diese Tendenzen einer sich differenzierenden Entwicklung von Städten fanden jedoch nur geringe Beachtung und wurden durch das Wendewachstum im Zuge der Wiedervereinigung weitestgehend verdrängt.
Das bestehende, die genannten auseinandergehenden Entwicklungsmuster kennzeichnende, Süd-Nord-Gefälle der westdeutschen Bundesländer wurde in den 90er Jahren überlagert von einem wesentlich stärker ausgeprägten West-Ost-Gefälle zwischen den alten und neuen Bundesländern. Trotz vieler Erfolgsbilanzen auf unterschiedlichen Gebieten der ostdeutschen Entwicklung seit der politischen Wende, sind heute die ostdeutschen Städte nahezu flächendeckend geprägt von Bevölkerungsabwanderung und -schrumpfung, hohen Arbeitslosenzahlen und einem nicht zu übersehenden Leerstand an Wohn-, Büro- und Gewerbeflächen.
Diesen Funktionswandel, Nutzungsschwund und Einwohnerrückgang in den Städten politisch und vor allem psychologisch zu akzeptieren, ist für die beteiligten Akteure nicht leicht. Durch den Ende 2000 vorgelegten Abschlußbericht der, von der Bundesregierung eingesetzten, Kommission zum Wohnungswirtschaftlichen Strukturwandel in den neuen Bundesländern hat das brisante Thema endlich die Aufmerksamkeit der Fachwelt und der Öffentlichkeit erreicht. Seitdem findet in Ostdeutschland eine intensive Auseinandersetzung mit zukünftigen Stadtentwicklungsaufgaben statt. Mit dem Programm Stadtumbau Ost wurden Mitte des Jahres 2001 von der Bundesregierung eine Reihe von Empfehlungen der wohnungswirtschaftlichen Kommission aufgegriffen und die Kommunen zunächst bei der Erstellung integrierter Stadtentwicklungskonzepte, als eine Kommunale Reaktionen für städtische Schrumpfungsprozesse wesentliche Voraussetzung für die Bewältigung der Schrumpfungsprozesse, unterstützt. In den gegenwärtigen Diskussionen über städtische Schrumpfung und entsprechend auch in den erstellten Integrierten Stadtentwicklungskonzepten haben jedoch wohnungswirtschaftliche Themen noch einen dominierenden Stellenwert. Der so in den Mittelpunkt der Überlegungen gestellte massenhafte Wohnungsleerstand ist aber nur eine Folge von rückläufigen Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklungen.
Deshalb ist diese wohnungswirtschaftliche Sichtweise nicht mehrdimensional genug, um die, aus der gesellschaftlichen und ökonomischen Transformation Ostdeutschlands entstandene, Problemvielfalt aufzuzeigen oder gar zu bewältigen.
In Ostdeutschland ist inzwischen das Ende des verdichtenden Städtewachstum ein konkretes und ein deutlich sichtbares Problem auf die Abwanderungen folgen Leerstände, auf die Leerstände folgen Abrisse so gesehen verläuft die Entwicklung der ostdeutschen Städte rückwärts. Es wird erwartet, daß sich die Städte in naher Zukunft neben den demographischen und wohnungswirtschaftlichen Fragestellungen verstärkt mit bislang weitgehend ausgeblendeten ökonomischen, sozialen, versorgungs- und infrastrukturrelevanten Problemstellungen auseinandersetzen werden müssen, um auf Schrumpfungsprozesse Einfluss nehmen und die Entwicklung bewältigen oder eventuell auch steuern zu können.
Für die Bewältigung von Schrumpfungsproblemen liegen keine generalisierenden Patentrezepte vor und wird es auch künftig keine geben. Zudem kann für die Steuer...
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