In Rezensionen werden Ausstellungen immer noch hauptsächlich nach ihrem Inhalt, aus Sicht der jeweiligen Quellenwissenschaft, beurteilt. Formalen Anforderungen an die Gestaltung von Ausstellungen wird hingegen kaum Beachtung geschenkt. In der vorliegenden Arbeit werden daher auf Basis der Museologie Kriterien zur Analyse musealer Präsentationsformen vorgestellt. Museale Präsentation ist keine reine Schaustellung, sondern Vergegenwärtigung mit Interpretation. Als Beispiel dient das 1895 unter seinem ersten Direktor Karl Lacher eröffnete "Kulturhistorische und Kunstgewerbemuseum" in Graz. Lacher stand noch im Einfluss der kunstgewerblichen Reformbewegung Gottfried Sempers, kombinierte diesen Ansatz aber mit den Intentionen kulturhistorischer Museen. Die Arbeit verfolgt nicht nur die Entwicklung der Präsentationsformen der Grazer Sammlung bis zur Gegenwart und vergleicht diese mit ausgewählten Beispielen im deutschsprachigen Raum, sondern erörtert auch die historische Entwicklung des Grazer Museums.