Mikroelektronik, Gentechnik, Mikromechanik - still haben sich die Sozialwissen schaften aus der ersten Reihe gesellschaftlich relevanter Problemlösekompetenz verabschiedet. In den 60er Jahren waren sie, getragen von einer breiten politischen Autbruchstimmung, angetreten, die Gesellschaft zu verändern: mehr Demokratie und soziale Gerechtigkeit, neue Formen des Zusammenlebens und des Zusammen Arbeitens in einer humanisierten (Arbeits-)Welt - mit Hilfe wissenschaftlicher Rationalität sollte es gelingen, überkommene Ideologien zu überwinden und eine humanere Gesellschaft zu begründen. Selbstbewußt wurde das Ende der Philosophie, der großen zusammenhängenden Welt- und Daseinsentwürfe, verkündet. Die Sozialwissenschaften traten an, die Gesellschaft auf neue, kritisch-rationale Fun damente zu stellen. Wurde die Debatte der 60er Jahre noch stark von der Soziologie geprägt, stand das folgende Jahrzehnt hauptsächlich im Zeichen von Psychologie und Erziehungswissen schaften. Mitentscheidendfiir ihren Aufstieg war, daß sich beide Disziplinen nunmehr zentral als 'empirische Sozialwissenschaften' verstanden. Zuvor hatte sich in der Psychologie die empirisch-nomologische Richtung gegenüber der hermeneutisch verstehenden Orientierung nahezu vollständig durchsetzen können. Die Orientierung am naturwissenschaftlichen Forschungsideal sollte sie befähigen, dereinst ebenso grundlegende soziale Gesetzmäßigkeiten aufzudecken wie ihr wissenschaftliches Vorbild, die Physik, und verbindliche Gestaltungsempfehlungen abzuleiten.
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