Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 23.07.2002Bücher
Computersklaven. Reportagen aus der Ausbeuterfirma Internet. Von Bill Lessard und Steve Baldwin, Deutsche Verlags-Anstalt, 270 Seiten, 19,90 Euro. Nüchtern blickt man heute auf die Internet-Ökonomie. So wundert kaum, daß jetzt auch trostlose Existenzen hinter der glamourösen Kulisse der Netzwelt beschrieben werden. In zehn Episoden werden die Schicksale verschiedener "Computersklaven" porträtiert. Sie leiden unter dem mörderischen Tempo der Softwareentwicklung im Internet-Zeitalter, jeder auf seine Weise. Was zunächst spannend klingt, ist schlecht umgesetzt. Die Begebenheiten wie auch die handelnden Personen sind fiktiv, vieles verliert sich in Andeutungen und bleibt oberflächlich. Die Autoren verstehen sich als Sprachrohr der "Unterdrückten" in der Computerbranche. Das wird dann schnell peinlich, sprachlich und wegen der vielen Platitüden. Zu Recht heißt es im Schlußwort: "Da die Geschichte dieser Industrie gerade erst geschrieben wird, können wir nicht mehr als eine hastig zusammengeschusterte Alpha-Version anbieten, die viele Fehler enthält." Dem ist nichts hinzuzufügen. (misp.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Computersklaven. Reportagen aus der Ausbeuterfirma Internet. Von Bill Lessard und Steve Baldwin, Deutsche Verlags-Anstalt, 270 Seiten, 19,90 Euro. Nüchtern blickt man heute auf die Internet-Ökonomie. So wundert kaum, daß jetzt auch trostlose Existenzen hinter der glamourösen Kulisse der Netzwelt beschrieben werden. In zehn Episoden werden die Schicksale verschiedener "Computersklaven" porträtiert. Sie leiden unter dem mörderischen Tempo der Softwareentwicklung im Internet-Zeitalter, jeder auf seine Weise. Was zunächst spannend klingt, ist schlecht umgesetzt. Die Begebenheiten wie auch die handelnden Personen sind fiktiv, vieles verliert sich in Andeutungen und bleibt oberflächlich. Die Autoren verstehen sich als Sprachrohr der "Unterdrückten" in der Computerbranche. Das wird dann schnell peinlich, sprachlich und wegen der vielen Platitüden. Zu Recht heißt es im Schlußwort: "Da die Geschichte dieser Industrie gerade erst geschrieben wird, können wir nicht mehr als eine hastig zusammengeschusterte Alpha-Version anbieten, die viele Fehler enthält." Dem ist nichts hinzuzufügen. (misp.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
"Lieber zweimal klicken als einmal wegsehen" empfehlen die Autoren in Hinblick auf das Internet, und Stefan Becht schließt sich ihnen darin an. Dabei geht es den Autoren um die "Basisarbeiter" des Internets, die "Programmierer, Designer, Webmaster, Netz-Administratoren, Computertüftler" und andere, die das weltweite Netz erst zu einem solchen machen, meist, wie es scheint, unter ausbeuterischen Bedingungen. Versteht man ihren Alltag besser, schreibt Becht, begreift man auch das Netz. Als "kategorische Einzelfälle" sind sie in diesem Buch offenbar zur Zufriedenheit des Rezensenten vorgestellt.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH