Der Einkaufswagen gleitet durch ein Reich der Delika tessen, vorbei an exotischen Früchten und Gemüsen, entlang an der Käsetheke mit internationalen Speziali täten, am neuen Stand mit Ökoquark und Biofleisch, an Knabbereien und Pralinen, an der üppig gefüllten Kühltruhe mit den Speiseeiskreationen. Nie zuvor war die Auswahl so groß, so appetitlich, so verführerisch. Sanft säuselt eine Melodie aus dem Lautsprecher. In diesem Ambiente scheint sich eine Frage zu verbieten: Geht es eigentlich mit rechten Dingen zu, daß in so un endlich vielen Läden jederzeit all diese verlockenden und halbwegs erschwinglichen Leckerbissen aus aller Welt auf uns warten? Wir ahnen und fürchten die Antwort. Nein, es geht nicht mit rechten Dingen zu. Der Lebensweg der Wa ren, die so harmlos und hygienisch in den Regalen locken, verstößt allzu oft gegen das Leitbild einer nach haltigen Entwicklung, die auch den nächsten Genera tionen Lebenschancen erhält. Drastischer ausge drückt: Für ihr überreichliches Warenarsenal führt die westliche Welt Krieg gegen die Natur, gegen die weni ger privilegierten Länder, gegen die Zukunft - und letztlich gegen sich selbst. Sie führt ihn mit schweren Maschinen, mit chemischen und neuerdings auch mit biotechnischen Waffen. Was auf den Feldern der fünf Kontinente wächst und blüht, bestimmen zunehmend Industrieunterneh men: Da gibt es die Tomate, die elf Kilogramm Druck aushält und mit dem Mähdrescher geerntet werden kann.
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