"Eine großzügigere Frau hat es niemals gegeben. Sie war bereit, ihren letzten Pfennig zu teilen, ihren eigenen Mantel auszuziehen, um Schmerzen zu lindern oder einen Bittenden zufrieden zu stellen, aber durch diese grenzenlose Großzügigkeit zu allen Menschen war sie eine leichte Beute für Hochstapler. Trotz meiner kritischen Haltung ihr gegenüber in meiner Jugend erkenne ich heute, dass ich viel von der dichtenden Königin gelernt habe. Sie war ein glänzendes Beispiel an Liebenswürdigkeit, perfekten Manieren und Großzügigkeit. Aunty dachte immer an andere, arbeitete für andere, und wenn manchmal ihre Liebenswürdigkeit stereotyp und ihre Freuden- und Dankesausrufe eher künstlich wirkten, so habe ich gelernt, als ich selbst an die Reihe kam, als Königin offizielle Pflichten wahrzunehmen, dass man durch den jahrelangen Dienst auf dem Thron und die ewige Wiederholung bestimmter Pflichten dies letztlich beinahe mechanisch vollbringt - denn man kann nicht jeden Tag seines Lebens dieselbe Begeisterung für die ewig gleiche Runde finden." Königin Maria von Rumänien über ihre Vorgängerin Elisabeth, die erste Königin von Rumänien, geborene Prinzessin zu Wied und zu ihren Lebzeiten bekannte Schriftstellerin unter dem Dichternamen Carmen Sylva (1843-1916) Die einfühlsame Biografie Carmen Sylvas von Gabriel Badea-Paun vereint und interpretiert erstmals rumänische, deutsche, französische und englische Quellen und erklärt, warum die Faszination um den Mythos der dichtenden Königin Carmen Sylva heute wieder eine Renaissance erlebt. Gabriel Badea-Paun ist Historiker und Kunsthistoriker und Autor von "Portraits de Societé" (2007) und "Le Style Second Empire" (2009). Für seine Publikationen erhielt er mehrere Preise und Auszeichnungen.
"Die autobiografisch geprägten Werke der ehemaligen rheinischen Prinzessin zu Wied, die als Gemahlin des Hohenzollernkönigs Karl/Carol I. als Königin Elisabeth von Rumänien in die Geschichte einging, waren zeitlebens stark umstritten - genau wie ihre Persönlichkeit. Bewegende Einblicke in ihr von selbstloser Nächstenliebe und tiefem Leid geprägten Leben liefert Gabriel Badea-Pãun auf 298 Seiten in dem Buch 'Carmen Sylva'. Die akribisch recherchierten historischen Details rücken zusammen mit dem Nachwort der Literaturwissenschaftlerin Silvia Irina Zimmermann das historisch verzerrte Bild über die dichtende Königin wieder ins richtige Licht." (Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien, 25.02.2012)