Die bekannte Redewendung Einen alten Baum verpflanzt man nicht macht deutlich, dass es sich bei einem Heimeintritt um eine existentiell herausfordernde Situation handelt. Der Betroffene wird dabei verstärkt mit seiner eigenen Lebensgeschichte, mit seiner Gebrechlichkeit und mit der Endlichkeit seines Daseins konfrontiert. Hinzu kommt die plötzliche Auseinandersetzung mit sehr vielen unbekannten und alten Menschen, die zumeist ebenso an einer Beeinträchtigung oder Krankheit leiden. Die Entscheidungsprozesse bezüglich eines Heimeintrittes stellen komplexe Situationen sowohl für den alten Menschen selbst als auch für dessen Angehörigen dar. Es zeigt sich, dass dabei unter anderem die Lebenseinstellung und die Persönlichkeitsstruktur des Betroffenen basale Elemente und Einflussfaktoren auf die Erlebensweise darstellen. Es war mir wichtig, die Gefühle und das Erleben der Heimbewohner ans Licht zu bringen um besser verstehen zu können, warum betagte Menschen auf eine bestimmte Art und Weise handeln. Es war, wie wenn ich in den Krieg einrücken müsste. Ich habe müssen, es gab nichts anderes, es ist nichts anderes übrig geblieben! Verstehen sie was das heißt, verstehen sie mich?