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  • Buch mit Leinen-Einband

Produktdetails
  • Verlag: Berlin Verlag
  • Seitenzahl: 221
  • Abmessung: 210mm
  • Gewicht: 338g
  • ISBN-13: 9783827001894
  • Artikelnr.: 24729887
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.01.1997

Europa

"Das Ende eines Traums - Erinnerungen an den französischen Jura und die Haute Provence" von Gael Elton Mayo. Berlin Verlag, Berlin 1996. 222 Seiten, einige Fotos. Gebunden, 38 Mark. ISBN 3-8270-0189-7.

Gael Elton Mayo war eine Nomadin der Neuzeit. In Australien geboren, in England und den Vereinigten Staaten aufgewachsen, in Großbritannien als Fotografin der Zeitung "Picture Post" angestellt und in Frankreich verheiratet, scheint ihr Leben von einer gewissen Rastlosigkeit geprägt gewesen zu sein. Zweimal allerdings fand sie Orte, die ihr ein Zuhause hätten werden können, hätte nur das Schicksal nicht andere Pläne vorgesehen. Von diesen beiden Orten erzählt sie in dem kleinen Band, der im Original bereits 1987 erschienen ist, aber erst jetzt auf deutsch aufgelegt wurde. Es ist ein bezauberndes Buch. In einem halb zerfallenen Schloß im Jura und einem uralten Bauernhaus am Fuße des Mont Ventoux hatte sich Gael Elton Mayo jeweils für einige Jahre eingerichtet. Und von dort aus zog sie los, die Menschen, die Umgebung, deren Geschichte und Kultur kennenzulernen. In dem kurzweiligen Text geht es deshalb ebenso um Pilze, Käse und Wein wie um Schlösser und Kirchen und immer wieder um die schrulligen Bewohner der kleinen Weiler, Familien, die in ewiger Fehde leben, alte Bauern, noch ältere Pfarrer und einen greisen Vagabunden, der sich im Wald eine Hütte gebaut hat. Erzählt wird von alledem mit einer Liebe zum Detail, mit Spaß an kuriosen Assoziationen und dem innigen Wunsch, den Wert von Traditionen zu vermitteln. Darin erinnert das Buch an Werke anderer englischsprachiger Autoren, etwa Peter Mayles "Mein Jahr in der Provence" oder Matthew Spenders "Zypressen im Weinberg - Ein Leben in der Toskana", und man fragt sich einmal mehr, weshalb sich deutsche Schriftsteller mit Länderporträts so schwer tun. Gael Elton Mayos Buch freilich ist ein wenig wehmütiger. Als sie wenige Jahre, nachdem sie fortgezogen war, die beiden Orte ein letztes Mal besuchte, hatte sich alles verändert. So wurde ihre autobiografisch gefärbte Erzählung auch zur Geschichte eines Umbruchs. (F.L.)

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"Dieses Buch über das heutige Frankreich endet wie eine Proustsche Reflexion über Zeit... Vielleicht sollte 'Das Ende eines Traums' auch als eine wiedergefundene Zeit gelesen werden."(Spectator)