Der Autor rekonstruiert systematisch die verschiedenen Verwendungsweisen der Begriffe 'Sympathie' und 'Unparteilichkeit', die die Zentralbegriffe der Smithschen Moralphilosophie bilden. Für Smith ist Sympathie, d.i. unser Wunsch, am Schicksal anderer Anteil zu nehmen und unser Streben, selbst Gegenstand sympathetischer Empfindungen zu sein, das Fundament der moralischen Beurteilung. Smith sieht aber auch, dass wir erwarten, dass unsere moralischen Urteile allgemeine Zustimmung finden. Darum nehmen wir bei der Urteilsbildung einen Standpunkt ein, der es uns ermöglicht, von unseren privaten Interessen und Vorurteilen abzusehen. Dieser Standpunkt ist der Standpunkt des unparteiischen Beobachters. Smiths Moralphilosophie als System der natürlichen Moralität verwirklicht trotz einiger methodischer Schwächen das von Shaftesbury begonnene und von Hutcheson und Hume vorangetriebene Projekt der Gefühlsethik in seiner konsequentesten Form.
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