Heutzutage stirbt ja kaum noch einer am Tod.
Martha hat ein doch eher tristes, gar langweiliges Leben, wäre da nicht Tom, den sie für ihre große Liebe hält. Doch irgendwie sieht dieser das anders, denn plötzlich verschwindet er aus ihrem Leben – vom einen auf den anderen Tag. Und dann ist nichts
mehr so, wie es einmal war, nicht einmal die anfängliche Begeisterung für einen neuen Job ist noch…mehrHeutzutage stirbt ja kaum noch einer am Tod.
Martha hat ein doch eher tristes, gar langweiliges Leben, wäre da nicht Tom, den sie für ihre große Liebe hält. Doch irgendwie sieht dieser das anders, denn plötzlich verschwindet er aus ihrem Leben – vom einen auf den anderen Tag. Und dann ist nichts mehr so, wie es einmal war, nicht einmal die anfängliche Begeisterung für einen neuen Job ist noch da. Doch der fünfjährige Oskar versucht immer wieder auf seine weise und charmante Art ihr zu helfen.
Eine gewisse Erwartung an „Überall bist du“ hatte ich wohl, allein das schön gemachte Cover in mint hat mich wirklich angesprochen. Leider konnte mich das Buch dann aber nicht so ganz überzeugen.
Der Schreibstil der Autorin ist in Ordnung, gelegentlich poetisch, manchmal einfach ein bißchen lang. Es ist definitiv kein Buch zum schnell-runterlesen, sondern ein Buch, dem man wirklich Zeit widmen muss. Inhaltlich ist es gut verständlich, gelegentlich sind es Fremdwörter oder Fachbegriffe, die die Autorin wohl gerne einbauen wollte. („Adoleszenz“). Sowas hat mich in meinem Lesefluß etwas gestört, muss ich ehrlich zugeben. Und generell war es teilweise sehr langatmig formuliert statt auf den Punkt zu kommen. Poetisch muss ja nicht immer heißen, dass alles ewig ausufert.
Inhaltlich war ich erst etwas abgeneigt, weil es für mich einfach ein wenig komisch begann, die Geschichte entwickelte sich dann aber richtig toll, bis sie dann auf den letzten 80 bis 100 Seiten nur noch so dahin plätschert. Das war für mich dann schon enttäuschend, was man hier aus dem ganzen Potential der Geschichte gemacht hat. Denn gerade die Aussagen des wirklich weisen fünfjährigen Oskar waren so wunderbar zu lesen, all das hat das Buch so toll aufgelockert. Es war wunderbar zu sehen, wie Kinder mit Problemen umgehen, wie sie meinen, dass ein Winnie-Pooh-Pflaster eben bei allen Schmerzen, auch seelischen, helfen können.
Erwartet hatte ich mir hier einen Roman, der poetisch, unterhaltsam und durchaus emotional ist. Das war er zeitweise auch, teilweise sogar mal recht amüsant, dann aber driftet er ab ins dramatische, ins sehr traurige Dasein. Das hat mir nicht wirklich gefallen, es war für mich einfach zu langatmig, nicht mehr so lesenswert wie zu dem Zeitpunkt als die Kinder im Buch immer mal zu Wort kommen dürfen bzw. die Geschichte mitbestimmen.
Ich wurde hier zeitweise gut unterhalten, habe mich amüsiert, habe mitgefühlt, leider erschien mir das Buch dann aber in die Länge gezogen, die Geschichte hat mich nicht mehr gepackt. Ich kann hier nur zwei Sterne vergeben, hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen.