„Die Toten im Schnee“ ist einer der Kriminalromane, die sich des sehr in Mode gekommenen Lokalkolorits bedienen, dazu kommt ein Kommissar, zugereist und mit ein paar persönlichen Unzulänglichkeiten ausgestattet. Vom Ansatz her bietet Giuliano Pasini nichts Neues. Aber dann wird der in der Gegenwart
erfolgte Mehrfachmord mit Geschehnissen zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges verknüpft. Damit beginnt…mehr„Die Toten im Schnee“ ist einer der Kriminalromane, die sich des sehr in Mode gekommenen Lokalkolorits bedienen, dazu kommt ein Kommissar, zugereist und mit ein paar persönlichen Unzulänglichkeiten ausgestattet. Vom Ansatz her bietet Giuliano Pasini nichts Neues. Aber dann wird der in der Gegenwart erfolgte Mehrfachmord mit Geschehnissen zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges verknüpft. Damit beginnt die Handlung, die zuvor schon etwas behäbig anmutete, deutlich an Tempo und Spannung zu gewinnen. Zwar merkt man dem Kriminalroman deutlich das eine oder andere Handlungskonstrukt, um es nicht Unstimmigkeit zu nennen, an, trotzdem habe ich ihn nicht ungern gelesen. Was mir am Anfang noch etwas wirr und undurchschaubar erschien, bekam nach und nach immer mehr Sinn. Dazu kam der sehr interessante historische Teil, der mich ein wenig mehr über die jüngere Geschichte Italiens hinzulernen ließ.
Für einen Krimi ist der Sprachstil beachtenswert. Stellenweise gab es fast schon poetisch anmutende Passagen, dem stehen die Mordschilderungen in krassem Kontrast gegenüber. Dadurch erhält der Krimi eine ganz besondere Atmosphäre. So störte mich die im Präsens gehaltene Erzählweise mit zunehmendem Lesefortschritt auch immer weniger. Mehr störten mich die sehr eindimensionale Figuren, die mich teils sehr nervten und teils zum Superhelden mutierten.
Alles in allem ist „Die Toten im Schnee“ ein Kriminalroman, der leicht zu lesen und sprachlich gut gestaltet ist. Ansonsten hebt er jedoch sich nicht bemerkenswert aus der Masse der Krimis ab.