Praktische Gottesweisheit in der Tradition Jakob Böhmes
Johann Georg Gichtels theosophisches Werk und seine Herausgebertätigkeit steht tief in der schriftstellerischen Tradition des „Philosophus teutonicus“, des erleuchteten Görlitzer Schuhmachers Jakob Böhme (1575–1624).
Der kenntnisreiche
Herausgeber der vorliegenden Ausgabe, Gerhard Wehr, sieht die Theosophie Böhmes und Gichtels vorgebildet…mehrPraktische Gottesweisheit in der Tradition Jakob Böhmes
Johann Georg Gichtels theosophisches Werk und seine Herausgebertätigkeit steht tief in der schriftstellerischen Tradition des „Philosophus teutonicus“, des erleuchteten Görlitzer Schuhmachers Jakob Böhme (1575–1624).
Der kenntnisreiche Herausgeber der vorliegenden Ausgabe, Gerhard Wehr, sieht die Theosophie Böhmes und Gichtels vorgebildet in folgenden Bibelversen aus 1. Korinther 2,6–10: „Wovon wir aber reden, das ist dennoch Weisheit (gr.: sophia) bei den Vollkommenen; nicht eine Weisheit dieser Welt, auch nicht der Obersten dieser Welt, welche vergehen; sondern wir reden von der heimlichen, verborgenen Weisheit (gr.: sophia) Gottes, welche Gott verordnet hat vor der Welt zu unserer Herrlichkeit, welche keiner von den Obersten dieser Welt erkannt hat; denn wo sie die erkannt hätten, hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht gekreuzigt; sondern wie geschrieben stehet: Das kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehöret hat und in keines Menschen Herz kommen ist, das Gott bereitet hat denen, die ihn lieben. Uns aber hat es Gott offenbaret durch seinen Geist; denn der Geist erforschet alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.“
Besser als lange theologische Abhandlungen sprechen diese Bibelverse für sich selbst und bringen auf den Punkt, worin die Christusverkündigung des Apostels Paulus ihrem innersten Wesen nach bestand: in der Darstellung einer auf Jesus Christus hin zentrierten Weisheit oder Theosophie, die keinesfalls mit der zeitlich nachgelagerten „Theosophie“ Steiners oder Blavatskys verwechselt werden darf.