Die Gefahr einer prozyklischen Wirkung der bankseitigen Kreditvergabe findet seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008/2009 verstärkt Beachtung. Banken wird in diesem Zusammenhang vorgeworfen, Konjunkturschwankungen durch ihre Kreditvergabe zu verstärken. Ursächlich hierfür ist neben der der Kreditvergabe inhärenten Prozyklizität ein Double Squeeze der risikosensitiven Eigenmittelunterlegung und der Fair Value-Bewertung, der das bankseitige Kreditvergabepotenzial während Wirtschaftskrisen übermäßig einschränkt. Mithin werden die Amplitude und die Dauer von Rezessionen kreditinduziert…mehr
Die Gefahr einer prozyklischen Wirkung der bankseitigen Kreditvergabe findet seit dem Ausbruch der Finanzkrise 2008/2009 verstärkt Beachtung. Banken wird in diesem Zusammenhang vorgeworfen, Konjunkturschwankungen durch ihre Kreditvergabe zu verstärken. Ursächlich hierfür ist neben der der Kreditvergabe inhärenten Prozyklizität ein Double Squeeze der risikosensitiven Eigenmittelunterlegung und der Fair Value-Bewertung, der das bankseitige Kreditvergabepotenzial während Wirtschaftskrisen übermäßig einschränkt. Mithin werden die Amplitude und die Dauer von Rezessionen kreditinduziert intensiviert. Mit dem Ziel, die geschilderte Problematik einer prozyklisch wirkenden Kreditvergabe zu entschärfen, wird im Rahmen dieser Arbeit ein sowohl regulierungs- als auch rechnungslegungsorientierter Lösungsansatz entwickelt. Demnach ist auf Seiten der Bankenregulierung der vom Baseler Ausschuss beschlossene antizyklische Kapitalpuffer in zweierlei Hinsicht zu überarbeiten. So sollte der Aufbau zusätzlicher Eigenmittel nicht von der Entscheidung der Aufseher abhängen, sondern an eine Regel gekoppelt werden. Wünschenswert ist zudem die Verkürzung der einjährigen Ansammlungsfrist, was sich durch die Anerkennung sogenannter Contingent Convertible Bonds zur Erfüllung des antizyklischen Kapitalerfordernis realisieren ließe. Im Bereich der Rechnungslegung sollte IFRS 9 um eine Umwidmungsmöglichkeit ergänzt werden, die Banken im Falle einer veränderten Halteabsicht die Reklassifizierung eines Finanzinstruments zugesteht.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Gil Opher, geboren 1983 in Düsseldorf, hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie dem Trinity College Dublin Betriebswirtschaftslehre studiert und sein Studium 2009 als Diplom-Kaufmann abgeschlossen. Seither ist er als Wirtschaftsprüfer und Unternehmensberater in der Bankenbranche tätig. Zudem begann er im Anschluss an sein Diplom sein Promotionsstudium an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf als externer Doktorand bei Prof. Dr. Christoph J. Börner. Seine Promotion zum Dr. rer. pol. erfolgte 2013.
Inhaltsangabe
1. Einleitung 2. Die bankseitige Kreditvergabe und ihre volkswirtschaftliche Bedeutung 2.1. Vertrauen des Kreditgebers als Conditio sine qua non 2.2. Wohlfahrtstheoretischer Nutzen der bankseitigen Kreditvergabe 2.3. Kreditvergabe der Banken als möglicher Auslöser von Konjunkturschwankungen 2.4. Zwischenfazit - Bankseitige Kreditvergabe als Einflussfaktor der Konjunktur 3. Entscheidungsfindung der Banken bei der Kreditvergabe 3.1. Ziele als Bewertungsgrundlage der Kreditentscheidung 3.2. Primäre Zielkomponenten einer Bank im Rahmen ihrer Kreditvergabe 3.3. Konkretisierung der Zielkomponenten mittels Zielattributen 3.4. Eigenkapital - Engpassfaktor bei der Kreditvergabe 3.5. Zwischenfazit - Verschärfung eines Abschwungs infolge einer Kapitalknappheit im Bankensektor 4. Einfluss der Regulierungs- und Rechnungslegungsvorschriften auf die Eigenkapitalausstattung und das Kreditvergabepotenzial von Banken 4.1. Regulierung: Einfluss der risikosensitiven Eigenmittelunterlegung (Soll-Eigenkapital) auf das bankseitige Kreditvergabepotenzial 4.2. Rechnungslegung: Auswirkung der marktorientierten Fair Value-Bewertung auf das bankseitige Kreditvergabepotenzial 4.3. Zwischenfazit - Sinkendes Kreditvergabepotenzial der Banken in Krisenzeiten 5. Prozyklische Wirkung der bankseitigen Kreditvergabe 5.1. Begriffsdefinition - Prozyklische Wirkung versus Konjunkturabhängigkeit der bankseitigen Kreditvergabe 5.2. Hindernisse eines empirischen Beleges für eine prozyklische Wirkung der bankseitigen Kreditvergabe 5.3. Analytische Deduktion der inhärenten Prozyklizität der Kreditvergabe 5.4. Analytische Deduktion einer regulierungs- und rechnungslegungsinduzierten Prozyklizität der Kreditvergabe 5.5. Zwischenfazit - Notwendigkeit antizyklisch wirkender Gegenmaßnahmen 6. Dämpfung der Prozyklizität der Kreditvergabe mittels Anpassungen der regulatorischen Kapitalanforderungen (Soll-Eigenkapital) 6.1. Kriterien zur Bewertung antizyklisch wirkender Gegenmaßnahmen 6.2. Untersuchung (vermeintlich) antizyklisch wirkender Maßnahmen im weiteren Sinne 6.3. Einführung eines antizyklischen Kapitalpuffers 7. Reduktion der rechnungslegungsinduzierten Prozyklizität durch die Einführung einer Umwidmungsmöglichkeit im Falle einer veränderten Halteabsicht (Ist-Eigenkapital) 7.1. Der Fair Value - Bewertungsmaßstab mit der höchsten Wertrelevanz im Hinblick auf zum Verkauf bestimmte Finanzinstrumente 7.2. Umwidmungen von Finanzinstrumenten als Mittel zur Dämpfung der marktpreisbedingten Schwankungen des bankseitigen Kreditvergabepotenzials 8. Fazit
1. Einleitung 2. Die bankseitige Kreditvergabe und ihre volkswirtschaftliche Bedeutung 2.1. Vertrauen des Kreditgebers als Conditio sine qua non 2.2. Wohlfahrtstheoretischer Nutzen der bankseitigen Kreditvergabe 2.3. Kreditvergabe der Banken als möglicher Auslöser von Konjunkturschwankungen 2.4. Zwischenfazit - Bankseitige Kreditvergabe als Einflussfaktor der Konjunktur 3. Entscheidungsfindung der Banken bei der Kreditvergabe 3.1. Ziele als Bewertungsgrundlage der Kreditentscheidung 3.2. Primäre Zielkomponenten einer Bank im Rahmen ihrer Kreditvergabe 3.3. Konkretisierung der Zielkomponenten mittels Zielattributen 3.4. Eigenkapital - Engpassfaktor bei der Kreditvergabe 3.5. Zwischenfazit - Verschärfung eines Abschwungs infolge einer Kapitalknappheit im Bankensektor 4. Einfluss der Regulierungs- und Rechnungslegungsvorschriften auf die Eigenkapitalausstattung und das Kreditvergabepotenzial von Banken 4.1. Regulierung: Einfluss der risikosensitiven Eigenmittelunterlegung (Soll-Eigenkapital) auf das bankseitige Kreditvergabepotenzial 4.2. Rechnungslegung: Auswirkung der marktorientierten Fair Value-Bewertung auf das bankseitige Kreditvergabepotenzial 4.3. Zwischenfazit - Sinkendes Kreditvergabepotenzial der Banken in Krisenzeiten 5. Prozyklische Wirkung der bankseitigen Kreditvergabe 5.1. Begriffsdefinition - Prozyklische Wirkung versus Konjunkturabhängigkeit der bankseitigen Kreditvergabe 5.2. Hindernisse eines empirischen Beleges für eine prozyklische Wirkung der bankseitigen Kreditvergabe 5.3. Analytische Deduktion der inhärenten Prozyklizität der Kreditvergabe 5.4. Analytische Deduktion einer regulierungs- und rechnungslegungsinduzierten Prozyklizität der Kreditvergabe 5.5. Zwischenfazit - Notwendigkeit antizyklisch wirkender Gegenmaßnahmen 6. Dämpfung der Prozyklizität der Kreditvergabe mittels Anpassungen der regulatorischen Kapitalanforderungen (Soll-Eigenkapital) 6.1. Kriterien zur Bewertung antizyklisch wirkender Gegenmaßnahmen 6.2. Untersuchung (vermeintlich) antizyklisch wirkender Maßnahmen im weiteren Sinne 6.3. Einführung eines antizyklischen Kapitalpuffers 7. Reduktion der rechnungslegungsinduzierten Prozyklizität durch die Einführung einer Umwidmungsmöglichkeit im Falle einer veränderten Halteabsicht (Ist-Eigenkapital) 7.1. Der Fair Value - Bewertungsmaßstab mit der höchsten Wertrelevanz im Hinblick auf zum Verkauf bestimmte Finanzinstrumente 7.2. Umwidmungen von Finanzinstrumenten als Mittel zur Dämpfung der marktpreisbedingten Schwankungen des bankseitigen Kreditvergabepotenzials 8. Fazit
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