Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Gesundheit - Physiotherapie, Ergotherapie, Note: 1.0, DIPLOMA Fachhochschule Nordhessen; Zentrale, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zahl der Personen, die jährlich einen Schlaganfall bzw. eine transitorisch ischämische Atacke (TIA) erleiden, nimmt stetig zu. Derzeit ereignen sich in der Gesamtbevölkerung in Deutschland rund 165 000 neue Schlaganfälle pro Jahr. Weit über die Hälfte sind danach pflegebedürftig und auf fremde Hilfe angewiesen. In der Altersgruppe der über 60-jährigen ereignen sich rund 80 % aller Schlaganfälle. Aufgrund der demographischen Entwicklung wird mit einer jährlichen Zunahme der Schlaganfälle von etwa 2 % gerechnet (Kolominsky-Rabas, 2004). Die Betroffenen leiden nach einem Schlaganfall neben Störungen in den Gedächtnisleistungen häufig unter ausgeprägten motorischen Einschränkungen. Im Fachbereich Neurologie stellen in der Ergotherapie - neben Erkrankungen wie Morbus Parkinson und Encephalomyelitis disseminata - Patienten nach Schlaganfall die häufigste Behandlungsgruppe dar. Hier stehen neben dem wieder Einüben von ehemals alltäglichen Handlungen wie Körperpflege, An- und Auskleiden, Haushaltstätigkeiten, kognitivem Training auch die funktionelle Aktivierung der motorisch betroffenen Körperseite im Mittelpunkt der therapeutischen Behandlung. Die in diesem Bereich in der Ergotherapie mittlerweile am häufigsten angewandten Behandlungskonzepte sind die Propriozeptive Neuromuskuläre Fascilitation (PNF), das Bobath-Konzept sowie die kognitiv-therapeutischen Übungen nach Prof. Dr. Carlo Perfetti.Das Behandlungskonzept von Prof. Perfetti wurde Anfang der 70er Jahre entwickelt und stellt im Vergleich zum Bobath-Konzept (seit 1943) und dem PNF-Konzept (seit 1946) ein relativ neues Behandlungskonzept dar. Ein bedeutender Unterschied zu den anderen Behandlungskonzepten ist, dass das 'Perfetti-Konzept' den kognitiven Fähigkeiten und Prozessen bei der Wiedererlernung von motorischen Leistungen eine wesentliche Bedeutung schenkt und diese intensiv nutzt. Die Autorin nimmt bezug auf die Entwicklung der Lerntheorie der letzten 100 Jahre und beschreibt dessen Einfluss auf die Erkenntnisse und Entwiclung der kognitiv-therapeutischen Übungen nach Prof. Perfetti.Die Besonderheit dieses Behandlungskonzeptes wird verständlich beschrieben und anhand eigener klinischer Erfahrungen sowie mitttels einer Falldokumentation anschaulich ergänzt.
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