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»Vorgedicht«, »Sterne zählen in der Nacht« und »Ein Gedicht, das mir zuflog« zählen heute zu den bekanntesten Werken der koreanischen Dichtung. Yun Dong-ju ist einer der beliebtesten Dichter Koreas. Er wird als einer der führenden Intellektuellen gegen Ende der japanischen Kolonialisierung angesehen, aber seine Gedichte stellen sich nicht explizit gegen die japanische Herrschaft auf der koreanischen Halbinsel, sie basieren auf Selbstreflexion und Empathie zu seinen Mitmenschen. Die frühen Gedichte vertreten oft eine kindliche Sicht auf die Dinge, später konzentrieren sich seine Werke auf das…mehr

Produktbeschreibung
»Vorgedicht«, »Sterne zählen in der Nacht« und »Ein Gedicht, das mir zuflog« zählen heute zu den bekanntesten Werken der koreanischen Dichtung. Yun Dong-ju ist einer der beliebtesten Dichter Koreas. Er wird als einer der führenden Intellektuellen gegen Ende der japanischen Kolonialisierung angesehen, aber seine Gedichte stellen sich nicht explizit gegen die japanische Herrschaft auf der koreanischen Halbinsel, sie basieren auf Selbstreflexion und Empathie zu seinen Mitmenschen. Die frühen Gedichte vertreten oft eine kindliche Sicht auf die Dinge, später konzentrieren sich seine Werke auf das innere Ich und die eigenen Erfahrungen als Intellektueller, dem die koreanische Sprache und Kultur nur im privatesten Bereich zugestanden werden.
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Autorenporträt
Yun Dong-ju wird am 30. Dezember 1917 im Dorf Myeongdong in der Mandschurei geboren, wohin seine Familie gegen Ende des 19. Jahrhunderts zog. Er und seine drei Geschwister wachsen in einem Umfeld auf, das die koreanische Sprache, klassische Bildung und christliche Werte vermittelt. Am 24. Dezember 1934 schreibt Yun Dong-ju sein erstes bekanntes Gedicht: »Eine Kerze«. Spätere Gedichte wird er ebenfalls datieren. Yun Dong-ju studiert ab April 1938 am missionarisch geprägten Yeonhui-College, der heutigen Yeonse-Universität, in Gyeong-seong (heute Seoul). Es entstehen Gedichte wie »Ein neuer Weg«, in denen Yun Dong-ju über sich selbst reflektiert und sich Fragen über seinen künftigen Lebensweg stellt. Er liest Werke von Francis Jammes und Rainer Maria Rilke und studiert die englische Sprache. Seine eigenen Gedichte sollen in einer einfachen, aber poetischen Sprache verfasst sein, die jeder verstehen kann. Im Februar 1942 zieht Yun Dong-ju nach Japan, um in Tokyo an der Rikkyo-Universi

tät Englisch zu studieren. Zu dieser Zeit entstehen seine letzten Gedichte, darunter »Ein Gedicht, das mir zuflog« über das Leben des Studenten in einem Land fern der Heimat. Bereits nach einem Semester wechselt Yun Dong-ju nach einem kurzen Aufenthalt in Korea nach Kyoto an die Doshisha-Universität. Er steht auch dort in engem Kontakt zu seinem Cousin Song Mong-gyu, der auch in Kyoto studiert. Sie tauschen ihre Ansichten über die politische Lage in Japan und im besetzten Korea aus. Im Juli 1943 werden beide wegen Störung der öffentlichen Ordnung verhaftet, dann vom Bezirksgericht in Kyoto aufgrund antijapanischer Aktivitäten zu zwei Jahren Haft verurteilt und ins Gefängnis nach Fukuoka überstellt. Yun Dong-ju stirbt dort unter ungeklärten Umständen am 16. Februar 1945, Song Mong-gyu wenige Wochen später. Yun Dong-ju wird in seiner Heimat bestattet.

Matthias Adler-Drews ist Diplom-Übersetzer für Japanisch und Koreanisch - immer auf der Suche nach fremdsprachigen Texten, die eine Übersetzung lohnen.