Sechsundzwanzig Jahre nachdem sie ihrer Tante versprochen hat, einmal ihre »Gespräche mit Tante Mitzi« aufzuschreiben, die Licht in ihr Leben werfen sollen, löst Dana das Versprechen ein und lässt der Tante »Gerechtigkeit widerfahren«: Sie erzählt von der unerfüllten Liebe der Tante, vom jahrzehntelangen Warten auf den Geliebten, von Flucht und Vertreibung, aber auch von der eigenen unbeschwerten Kindheit auf dem Land in der Tschechoslowakei der fünfziger Jahre. - Diese und sechs weitere Erzählungen versammelt »Fern und nah« von Daniela Fischerová - ganz Alltägliches, verwoben in frische und überraschende Geschichten, die in ihrer Ausdruckskraft an E. M. Forster erinnern. Die Autorin nähert sich solch typischen Begebenheiten wie der Beziehung zweier heranwachsender Mädchen oder dem Verhältnis einer Frau mit einem verheirateten Mann auf eine Weise, als würde hierüber zum allerersten Male geschrieben. »Sprache und Stoff dieser sieben Erzählungen zeigen, dass Daniela Fischerová ihr Genre meisterhaft beherrscht. Diese Sammlung stellt eine hervorragende Einführung in das Werk einer der einflussreichsten tschechischen Schriftstellerinnen dar, die die junge literarische Generation nach Milan Kundera, Ivan Klíma und Josef Skvorecký repräsentiert.«Publishers Weekly
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Uwe Stolzmann gerät geradezu ins Schwärmen nach der Lektüre der sieben Erzählungen, die die Pragerin Daniela Fischerova in ihrem nach sieben Jahren erstmals in deutscher Sprache erschienenen Buch "Fern und nah" zusammengetragen hat. Das Kompendium umfasst rührende Geschichten, lebendig gemacht mit Erinnerungen aus Kindheit, Jugend und Alltag der Autorin - Erinnerungen an ein sozialistisch-utopisches Prag der fünfziger und sechziger Jahre. "Schwerelos" und "selbstironisch" schildere Fischerova die Schwächen der sie umgebenden Politik, Gesellschaft, aber auch ihrer persönlichen Umgebung. Besonders hebt Rezensent Stolzmann die Geschichte von Tante Marie hervor, die auch das vormalige Tabuwort "Vertreibung" in den Mund nimmt und in den Gedankensträngen der Heldin Dana hemmungslos thematisiert. Auf "so poetische Weise" sei dieses Thema nie angegangen worden, wie Stolzmann anerkennend bemerkt. Das uneingeschränkte Urteil des Kritikers: Die Erzählungen seien jede für sich "ein Meisterwerk der kurzen Form".
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH