Das 1918 gegründete südslawische Königreich hatte seine Eisenbahnlinien aus verschiedenen Reichen und Nationalstaaten geerbt. Der damals begonnene Ausbau eines "organischen" jugoslawischen Eisenbahnnetzes dauerte fast sechs Jahrzehnte. Er wurde erst im sozialistischen Jugoslawien mit der Fertigstellung der größten, teuersten und spektakulärsten Eisenbahnstrecke in Jugoslawien beendet. Der 25-jährige Ausbau dieser Verbindung zwischen Belgrad und der montenegrinischen Adriaküste steht im Fokus dieses Buches. Außer einer Planungs-, Bau-, Institutionen- und Finanzierungsgeschichte des sozialistischen Großvorhabens bietet es auch den Einblick in die Erfahrungen der am Bau beteiligten Unternehmen. Mit gleichem Gewicht thematisiert der Autor auf der Makroebene die Prozesse der ökonomischen und politischen Dezentralisierung bzw. Desintegration Jugoslawiens während jener Zeit, und wie diese Prozesse den Bau der Strecke beeinflusst haben. Der Prozess der Konföderalisierung Jugoslawiensin den 1960er Jahren wird dabei aus der ökonomischen Perspektive analysiert und anders als in der vorherrschenden Literatur a priori als Folge der gescheiterten Wirtschaftsreformen betrachtet.
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