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Der hier vorliegende Hus-Band ist das Ergebnis des ersten internationalen und interkonfessionellen Treffens von Gelehrten, die sich mit Jan Hus und seiner gedanklichen Hinterlassenschaft beschäftigt haben. Von den Vereinigten Staaten bis Rumänien reicht das Autorenverzeichnis. Die böhmischen Länder und Deutschland bilden den Schwerpunkt: In Deutschland fand Hus bis zum heutigen Tag das lebendigste Andenken, in den böhmischen Ländern die intensivste Erforschung von Biographie und Gedankenwelt. Jan Hus erscheint in der neuen Forschung als ein redlicher, wenn auch enthusiastischer Reformer,…mehr

Produktbeschreibung
Der hier vorliegende Hus-Band ist das Ergebnis des ersten internationalen und interkonfessionellen Treffens von Gelehrten, die sich mit Jan Hus und seiner gedanklichen Hinterlassenschaft beschäftigt haben. Von den Vereinigten Staaten bis Rumänien reicht das Autorenverzeichnis. Die böhmischen Länder und Deutschland bilden den Schwerpunkt: In Deutschland fand Hus bis zum heutigen Tag das lebendigste Andenken, in den böhmischen Ländern die intensivste Erforschung von Biographie und Gedankenwelt. Jan Hus erscheint in der neuen Forschung als ein redlicher, wenn auch enthusiastischer Reformer, dessen Gedanken im weiteren Strom der spätmittelalterlichen Kirchenkritik eingebettet sind. Seine Standhaftigkeit hob ihn über andere Reformtheologen und -prediger seiner Zeit hinaus und machte ihn zum Märtyrer einer unbedingten Kirchenkritik. Hus war kein "Vorläufer" für die Reformation, für Liberalismus, Nationalismus oder Sozialismus, wofür man ihn jeweils im Laufe der Jahrhunderte in Anspruchnahm. Er wurde vielmehr als Nonkonformist seiner Gegenwart das Opfer einer grausamen Justiz. Beides prägte das Gedächtnis der Nachwelt im Sinne ausgleichender Gerechtigkeit. Aber die formale Rechtfertigung seines Prozesses ist damit nicht aufzuheben.
Autorenporträt
Ferdinand Seibt, geboren 1927 in Strischowitz/Böhmen, war von 1969 bis zu seiner Emeritierung Ordinarius für Mittelalterliche Geschichte an der Ruhr-Universität Bochum; von 1980 an Vorsitzender des Kollegium Carolinum in München. Er wurde mit der Ehrendoktorwürde der Karlsuniversität in Prag ausgezeichnet. Veröffentlichungen u. a.: "Glanz und Elend des Mittelalters. Eine endliche Geschichte" (1987); "Karl V. Der Kaiser der Reformation" (1990); "Deutschland und die Tschechen. Nachbarschaft in der Mitte Europas" (1993).