Produktdetails
- ISBN-13: 9783602145775
- ISBN-10: 3602145778
- Artikelnr.: 12790417
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 10.10.2005Nicht hoffnungslos
Der demographische Wandel
Institut der deutschen Wirtschaft (Herausgeber): Perspektive 2050. Ökonomik des demographischen Wandels. Deutscher Instituts-Verlag GmbH, Köln 2005, 423 Seiten, 36 Euro.
Zunächst altert die Bevölkerung zu stark, dann schrumpft sie. So ist es in den meisten Industriestaaten, auch in Deutschland. Den reinen demographischen Zahlenbefund liefert Gerhard Fels. Dieser Befund ist Allgemeingut, und wer immer sich dazu berufen fühlt, führt ihn im Munde - beschwörend, warnend, anklagend, angstvoll oder schreckensbleich, denn die Folgen sind bedeutend. Die Autoren der sechzehn Beiträge in diesem Buch, das nunmehr in einer zweiten, aktualisierten Auflage erschienen ist, malen diese Folgen aus, zum Beispiel für die nur umlagefinanzierte gesetzliche Kranken-, Alters- und Pflegeversicherung und für das gesamtwirtschaftliche Wachstum, aber auch weit darüber hinaus. Von den 21 Autoren sind 18 Ökonomen, unter den restlichen finden sich ein Geograph, ein Statistiker und ein Sozialwissenschaftler. Hat sich die Wissenschaft bisher fast nur mit den Folgen einer zu stark wachsenden Bevölkerung befaßt, muß sie nun deren Schrumpfen in den Blick nehmen. Es fehlt jedoch, konstatiert Fels, eine Ökonomik des Schrumpfens und Alterns von Gesellschaften. Das Buch trägt dazu bei, die Lücke zu füllen. Die beiden ersten Beiträge legen die Grundlagen der demographischen Entwicklung und die Gründe für den Geburtenrückgang dar. In den folgenden dreizehn Beiträgen analysieren die Autoren die Auswirkungen auf einzelne Politikbereiche. Zuletzt gibt es noch Empfehlungen für die Politik. Und da findet sich für die Schreckensbleichen auch Hoffnung: Altert und schrumpft die Bevölkerung, muß sich das nicht zwangsläufig zu einer Bedrohung für Einkommen, Vermögen und materiellen Wohlstand entwickeln.
KLAUS PETER KRAUSE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Der demographische Wandel
Institut der deutschen Wirtschaft (Herausgeber): Perspektive 2050. Ökonomik des demographischen Wandels. Deutscher Instituts-Verlag GmbH, Köln 2005, 423 Seiten, 36 Euro.
Zunächst altert die Bevölkerung zu stark, dann schrumpft sie. So ist es in den meisten Industriestaaten, auch in Deutschland. Den reinen demographischen Zahlenbefund liefert Gerhard Fels. Dieser Befund ist Allgemeingut, und wer immer sich dazu berufen fühlt, führt ihn im Munde - beschwörend, warnend, anklagend, angstvoll oder schreckensbleich, denn die Folgen sind bedeutend. Die Autoren der sechzehn Beiträge in diesem Buch, das nunmehr in einer zweiten, aktualisierten Auflage erschienen ist, malen diese Folgen aus, zum Beispiel für die nur umlagefinanzierte gesetzliche Kranken-, Alters- und Pflegeversicherung und für das gesamtwirtschaftliche Wachstum, aber auch weit darüber hinaus. Von den 21 Autoren sind 18 Ökonomen, unter den restlichen finden sich ein Geograph, ein Statistiker und ein Sozialwissenschaftler. Hat sich die Wissenschaft bisher fast nur mit den Folgen einer zu stark wachsenden Bevölkerung befaßt, muß sie nun deren Schrumpfen in den Blick nehmen. Es fehlt jedoch, konstatiert Fels, eine Ökonomik des Schrumpfens und Alterns von Gesellschaften. Das Buch trägt dazu bei, die Lücke zu füllen. Die beiden ersten Beiträge legen die Grundlagen der demographischen Entwicklung und die Gründe für den Geburtenrückgang dar. In den folgenden dreizehn Beiträgen analysieren die Autoren die Auswirkungen auf einzelne Politikbereiche. Zuletzt gibt es noch Empfehlungen für die Politik. Und da findet sich für die Schreckensbleichen auch Hoffnung: Altert und schrumpft die Bevölkerung, muß sich das nicht zwangsläufig zu einer Bedrohung für Einkommen, Vermögen und materiellen Wohlstand entwickeln.
KLAUS PETER KRAUSE
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Detmar Doering ist entsetzt angesichts der demografischen Perspektive, die dieser Band mit Beiträgen etlicher Nachwuchswissenschaftlern offenbart. Der wirtschaftlichen Konsequenzen des stetigen Bevölkerungsrückgangs in Deutschland sei sich die Öffentlichkeit mittlerweile zwar bewusst, hier jedoch werde deutlich, dass dies nur die Spitze des Eisbergs sei und dass auf Dauer weitaus mehr Aspekte in Gesellschaft und Umwelt von diesem Problem betroffen seien. Die fatalen Folgen lassen den Rezensenten trotz der "trockenen und nüchternen Wissenschaftssprache" erschauern.
© Perlentaucher Medien GmbH
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