Rudolf Zimmermann (1878-1943), Publizist, Naturforscher, Ornithologe und Naturschützer der ersten Stunde, hat sich vor allem als Pionier der Tierfotografie einen Namen gemacht. Lange bevor sich eine Umweltbewegung gegen den Raubbau an der Natur formierte, sensibilisierte der Autodidakt unermüdlich und selbstlos mit der Kamera und in einer Vielzahl von Aufsätzen für Schutz und Erhalt von Lebensräumen. Neben den Tierfotografien, die ihn in den 1920er Jahren bekannt gemacht haben, entstanden auch Reisefotografien in Siebenbürgen und den Karpaten sowie Bilder von seinen Einsätzen im Ersten Weltkrieg in Serbien, Frankreich und dem Urwald in Bialowies. Zimmermann fotografierte zunächst, um eindrucksvolle Tierporträts zur Illustration seiner eigenen Publikationen zur heimischen Fauna zur Verfügung zu haben. Seine Motive, denen er sich oft auf unorthodoxe Weise mit hohem körperlichen Einsatz näherte, fand er vornehmlich in der Gegend um Rochlitz und später in den Teichgebieten der Oberlausitz, der Lewitz in Mecklenburg sowie am Neusiedler See im Burgenland. Er setzte zu Anfang Tiere ins Bild, die bis dato kaum Beachtung gefunden hatten: Amphibien, Vögel und Kleinsäuger. Ab den 1920er Jahren widmete er sich der versteckt im Schilf lebenden Vogelwelt. Seine Aufnahmen wurden seit den 1920er Jahren in wichtigen Publikationen zur (Tier-)Fotografie und in bedeutenden Fotoausstellungen der Weimarer Republik präsentiert, zusammen mit den Arbeiten der renommiertesten Fotografen seiner Zeit. In diesem Buch ist Rudolf Zimmermanns Schaffen erstmals in einer Monografie vereint.