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"Als ich am 25. Juni 1922 in der westfälischen Fabrikstadt Lüdenscheid das gebrochene Licht in einem Mietshaus erblickte, war's gerade rot auf dem Kalenderblock."Der kleine Egon Neuhaus ist ein Sonntagskind. Und sehr dünn, ein "Spinnewipp", ein Spinnweben. Nach wenigen Jahren geht die Ehe der Eltern in die Brüche, das Kind wird zur Großmutter gegeben. 1933 stirbt die Oma, und der "Spinnewipp" kommt ins Heim. Dort entdeckt er seinen rebellischen Geist. Er wird bald zur Landarbeit gezwungen, reißt aus, erlebt die ersten sechs Jahre des "Dritten Reichs" hauptsächlich in Erziehungsanstalten, die…mehr

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Produktbeschreibung
"Als ich am 25. Juni 1922 in der westfälischen Fabrikstadt Lüdenscheid das gebrochene Licht in einem Mietshaus erblickte, war's gerade rot auf dem Kalenderblock."Der kleine Egon Neuhaus ist ein Sonntagskind. Und sehr dünn, ein "Spinnewipp", ein Spinnweben. Nach wenigen Jahren geht die Ehe der Eltern in die Brüche, das Kind wird zur Großmutter gegeben. 1933 stirbt die Oma, und der "Spinnewipp" kommt ins Heim. Dort entdeckt er seinen rebellischen Geist. Er wird bald zur Landarbeit gezwungen, reißt aus, erlebt die ersten sechs Jahre des "Dritten Reichs" hauptsächlich in Erziehungsanstalten, die zweite Hälfte übersteht er knapp in der Wehrmacht.1945 gerät er in russische Gefangenschaft, 1947 kehrt er heim. Da er keine Arbeit findet, schlägt er sich als Schmuggler, auf dem Bau und später als "Goldgräber", als Schrottsammler durch. Er wohnt in Dortmund in einem ehemaligen Luftschutzbunker, von den Bewohnern ironisch "Paradies" genannt. Nebenher beginnt er zu zeichnen. Nach der Währungsreform schließlich verlässt Neuhaus den Bunker und die Schrottplätze, um in München ein neues Leben zu suchen."Spinnewipp" ist nicht einfach eine Autobiographie, sondern ein eminent komischer, mitunter einen derben Ton pflegender Roman, der das Leben all jener schildert, die bei den Nazis, im Krieg und in der Nachkriegszeit ganz unten waren. Dabei wird nichts beschönigt und nichts verschwiegen. Ein beeindruckendes Stück Literatur.
Autorenporträt
Egon Neuhaus wurde am 25. Juni 1922 in Lüdenscheid geboren, er starb am 6. Februar 2008 in München.Seine Jugend verbrachte Neuhaus nach der Trennung seiner Eltern und dem Tod der Großmutter in einem Heim. In den dreißiger Jahren Fürsorgezögling, mehrfach versucht der minderjährige Neuhaus aus Nazideutschland heraus nach Holland zu kommen, wird aber immer wieder erwischt. 1940-1945 Kriegsdienst. Nach dem Krieg, da er sich weigerte, wieder als Knecht in der Landwirschaft zu arbeiten, selbstbestimmtes Leben als Tagelöhner und Altmetallsammler. Erste Veröffentlichung von Zeichnungen in Zeitungen. Anfang der 50er Jahre siedelt Neuhaus nach München über, dort u.a. Arbeit in einer Altpapierfabrik. Einige Radiobeiträge und kleinere Veröffentlichungen in Zeitungen. Er ist in diversen linken Gruppen politisch engagiert. Die Bücher, Pamphlete und Zeitdokumente, die der unermüdliche Sammler Neuhaus sicherstellt, bereichern die Sammlungen der Monacensia und des Münchener Stadtarchivs. In letzt

erem ist auch ein Teil seines Nachlasses archiviert.