Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, ob es bei Kindern mit Cerebralparese einen Unterschied in der funktionellen Qualität des Stehens in einem herkömmlichen Stehständer im Vergleich zu einer individuell angepassten Stehschale gibt. Dabei richtet sich die Fragestellung auf das Ausmaß der Körperschwankungen in beiden Stehhilfen und auf das Alignment, d.h. die Ausrichtung der Körpersegmente zueinander. Es wurde eine Pilotstudie mit acht Kindern mit Cerebralparese (GMFCS-Level III - V) im Alter von 4 bis 8 Jahren durchgeführt. Je 4 Kinder waren von einer dystonen und einer bilateralen Cerebralparese betroffen. Um den Unterschied von Körperschwankungen und Gewichtsbelastungen in beiden Stehhilfen zu überprüfen, wurde ein Sohlen-Messsystem zur Darstellung dynamischer und statischer Druckwerte im Fuß verwendet. Es wurden Mittelwerte in Prozent über die Belastungsverteilung des Fußes, sowie der Verlauf des COP (engl. "center of pressure") verglichen und deskriptiv beschrieben. Zur Überprüfung des Alignment wurde parallel dazu ein videobasiertes Bewegungsanalysesystem verwendet, welches Gelenkwinkel in der Sagittal- und Frontalebene in beiden Stehhilfen gemessen hat.