Die uns auf den ersten Blick vertraut erscheinenden Geschichten der Artusritter spielen in Welten, die uns in vielem fremd sind. Die Untersuchung analysiert die Mechanismen, die diese literarischen Welten entstehen lassen, und skizziert eine ihnen angemessene Rezeptionshaltung. Vor diesem Hintergrund zeigt sich, dass in den beiden Romanen Erec und Iwein von Hartmann von Aue nicht die Entwicklung einzelner Figuren im Vordergrund steht. Thematisiert und durch ihre Problematisierung reflektierbar gemacht werden vielmehr unterschiedliche Formen zwischenmenschlicher Beziehungen, durch deren Zusammenspiel sich die höfische Gemeinschaft erst ergibt. Diese Personenbeziehungen - die Freundschaft zwischen Rittern, die Minnebeziehung, die Fürst-Ritter-Beziehung und die helfe -Beziehung - stehen im Mittelpunkt der Interpretation.