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Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Gegenwart, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Kontraktualistische Ethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Problem, mit dem sich alle Moraltheorien konfrontiert sehen, ist das der Begründung und Legitimität ihrer Normativität. Dies resultiert aus dem Umstand, dass jede Moral gewisse Verpflichtungen und Einschränkungen mit sich bringt, denen sich ihre Mitglieder unterwerfen müssen. Im Gegensatz zu einer Despotie, in der Untertanen durch bloßen Zwang dazu genötigt…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Gegenwart, Note: 1,7, Georg-August-Universität Göttingen (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Kontraktualistische Ethik, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Problem, mit dem sich alle Moraltheorien konfrontiert sehen, ist das der Begründung und Legitimität ihrer Normativität. Dies resultiert aus dem Umstand, dass jede Moral gewisse Verpflichtungen und Einschränkungen mit sich bringt, denen sich ihre Mitglieder unterwerfen müssen. Im Gegensatz zu einer Despotie, in der Untertanen durch bloßen Zwang dazu genötigt werden können, ist es innerhalb von Moralgemeinschaften erforderlich, die Mitglieder durch Gründe davon zu überzeugen, es freiwillig zu tun. Dies kann nur geschehen, wenn die Mitglieder sowohl die Herrschaft als auch die Verpflichtungen als legitim ansehen. Auf welchem Wege dies geschehen soll, darüber herrscht jedoch Uneinigkeit. Die meisten Legitimierungen sind laut Peter Stemmer wenig vielversprechend. Dem theonomen Moralverständnis, welches durch die lang zurückreichende Tradition tief im Gedankengut unserer Kultur verankert ist und noch immer stark unsere moralischen Begriffe prägt, wurde im Zuge der Aufklärung und der Etablierung der Evolutionstheorie die normative Kraft entzogen. Versuche, die tragenden Konzepte und die Leerstelle, die Gott als Gesetzgeber hinterlassen hat, mit Begriffen wie Gesellschaft, Gewissen oder Kants Vernunftbegriff zu füllen, scheitern seiner Ansicht nach, da Religion und Moral derart eng verknüpft sind, dass ein nachträglicher Austausch nicht ohne weiteres möglich ist. Auch Versuche, die eine radikale Revision unserer Moralvorstellungen betreiben und den Forderungs- und Verpflichtungscharakter zugunsten einer Mitleidsmoral oder dem Streben nach Glück fallen lassen, steht Stemmer skeptisch gegenüber. Für ihn liefert der Kontraktualismus die überzeugendsten Gründe, sich moralisch zu verhalten, da er allein auf Rationalität beruht. Die Fokussierung auf Rationalität birgt jedoch auch Nachteile, da sie einen zwingt, mit vielen durch die christliche Moral geprägten Intuitionen zu brechen. Dies kann dazu führen, dass Stemmers Vorschlag trotz oder gerade wegen seiner rationalen Begründung für viele unattraktiv erscheint. Ich möchte in dieser Arbeit speziell an diesem Punkt einhaken und betrachten, ob die negativen Konsequenzen wirklich so zwingend sind, wie Stemmer anführt, oder ob es vertretbare Alternativen gibt. Zunächst werde ich darauf eingehen, wie Stemmer seinen moralischen Kontraktualismus konzipiert. Im zweiten Teil werde ich zwei meiner Ansicht nach zentrale Kritikpunkte diskutieren.
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