Die Zeit von 1650 bis 1850 war für die chemische Wissenschaft das -Zeitalter der großen Amateure-. Ärzte und Apotheker, Juristen und Privatgelehrte versuchten, mit einfachsten Experimenten und primitiven Apparaturen die Geheimnisse der Materie zu entschlüsseln. Sie entdeckten den lebensnotwendigen Sauerstoff, bewiesen die Existenz chemischer Elemente und erkannten die Bausteine der organischen Produkte. In 17 Biographien von Johann Rudolph Glauber bis Justus von Liebig werden die -großen Amateure-, ihre Zeit und ihr Wirken lebendig.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 24.02.1999Sternstunden der Chemie
Das Zeitalter der großen Amateure
Die Chemie gilt weithin als esoterische, schwer zugängliche Wissenschaft. Selbst einfache Einführungen überfordern schnell den Leser. Ein Buch, das all jene, die den Naturwissenschaften gegenüber aufgeschlossen sind, unbeschwert an die Quellen der chemischen Wissenschaft führt, hat jetzt Ernst F. Schwenk vorgelegt. Unter dem Titel "Sternstunden der frühen Chemie" ermöglicht Schwenk anhand der Biographien von 17 oft noch der alchimistischen Tradition verhafteten Forschern einen Einblick in die vorwissenschaftliche Chemie. Die Ahnengalerie ist beachtlich. Sie reicht von Johann Rudolf Glauber, der noch ganz Empiriker war, über Berzelius, Faraday und Wöhler bis hin zu Justus von Liebig, der als erster die Chemie als Lehrfach an den Universitäten einführte. Die portraitierten Entdecker und Erfinder waren Amateure ganz unterschiedlicher Herkunft. Es handelt sich um Privatgelehrte, Apothekergesellen, Theologen, Heilkundige und Rechtsgelehrte. Schwenk beschreibt ihre Leistungen, wobei der forschende, neugierige Mensch, die Zufälle und Irrwege im Vordergrund stehen und weniger einzelne Reaktionen oder Verbindungen. Die Biographien weichen daher von der sonst üblichen Diktion ab. Dafür vermitteln sie viel von den Vorgängen, die die Chemie so interessant machen.
R.F.
Ernst F. Schwenk: "Sternstunden der frühen Chemie - von Johann Rudolf Glauber bis Justus von Liebig". Verlag Ch. Beck, München 1998, br., 288 S., 19,80 Mark.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Das Zeitalter der großen Amateure
Die Chemie gilt weithin als esoterische, schwer zugängliche Wissenschaft. Selbst einfache Einführungen überfordern schnell den Leser. Ein Buch, das all jene, die den Naturwissenschaften gegenüber aufgeschlossen sind, unbeschwert an die Quellen der chemischen Wissenschaft führt, hat jetzt Ernst F. Schwenk vorgelegt. Unter dem Titel "Sternstunden der frühen Chemie" ermöglicht Schwenk anhand der Biographien von 17 oft noch der alchimistischen Tradition verhafteten Forschern einen Einblick in die vorwissenschaftliche Chemie. Die Ahnengalerie ist beachtlich. Sie reicht von Johann Rudolf Glauber, der noch ganz Empiriker war, über Berzelius, Faraday und Wöhler bis hin zu Justus von Liebig, der als erster die Chemie als Lehrfach an den Universitäten einführte. Die portraitierten Entdecker und Erfinder waren Amateure ganz unterschiedlicher Herkunft. Es handelt sich um Privatgelehrte, Apothekergesellen, Theologen, Heilkundige und Rechtsgelehrte. Schwenk beschreibt ihre Leistungen, wobei der forschende, neugierige Mensch, die Zufälle und Irrwege im Vordergrund stehen und weniger einzelne Reaktionen oder Verbindungen. Die Biographien weichen daher von der sonst üblichen Diktion ab. Dafür vermitteln sie viel von den Vorgängen, die die Chemie so interessant machen.
R.F.
Ernst F. Schwenk: "Sternstunden der frühen Chemie - von Johann Rudolf Glauber bis Justus von Liebig". Verlag Ch. Beck, München 1998, br., 288 S., 19,80 Mark.
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