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»Ich werde gehen. / So einfach ist das.« Und: »Ich werde nicht nach Hause kommen. / So wird es sein, / wenn ich nach Hause komme«: Zwei Sätze, die unter die Haut gehen, wenn man die Lebensgeschichte ihres Verfassers kennt - und wenn man weiß, dass sie im »Männerzuchthaus« Bruchsal geschrieben wurden ... Die Sätze stammen vom Heilbronner Autor Ernst Siegfried Steffen. Wenngleich er nur ein schmales Werk hinterlassen hat, nämlich den Gedichtband Lebenslänglich auf Raten aus dem Jahr 1969 und noch 1971 die posthum erschienene Rattenjagd. Aufzeichnungen aus dem Zuchthaus, gilt Ernst Steffen doch…mehr

Produktbeschreibung
»Ich werde gehen. / So einfach ist das.« Und: »Ich werde nicht nach Hause kommen. / So wird es sein, / wenn ich nach Hause komme«: Zwei Sätze, die unter die Haut gehen, wenn man die Lebensgeschichte ihres Verfassers kennt - und wenn man weiß, dass sie im »Männerzuchthaus« Bruchsal geschrieben wurden ... Die Sätze stammen vom Heilbronner Autor Ernst Siegfried Steffen. Wenngleich er nur ein schmales Werk hinterlassen hat, nämlich den Gedichtband Lebenslänglich auf Raten aus dem Jahr 1969 und noch 1971 die posthum erschienene Rattenjagd. Aufzeichnungen aus dem Zuchthaus, gilt Ernst Steffen doch zu Recht als einer der renommiertesten deutschen »Gefängnisschriftsteller«. (Eine Titulierung gegen die er sich selbst freilich vehement wehrte.) Mit der erweiterten Ausgabe seiner Gedichte und einiger Prosastücke ist aufs Neue die bewegende Soziographie eines Schriftstellers aus prekären Verhältnissen zu entdecken - und zu würdigen. Entstanden aus dem bloßen »Schmerz«, wie Hilde Domin treffsicher bemerkte, haben seine Gedichte und seine Prosa nichts von ihrer aufwühlenden gesellschaftskritischen und lyrischen Kraft verloren.
Autorenporträt
Ernst S. Steffen, 1936 in Heilbronn geboren, 1970 in Karlsruhe verstorben, verbrachte fast die Hälfte seines Lebens hinter Mauern und Gittern: Nach einer schweren Misshandlung durch den gewalttätigen Vater zunächst mehr als zwei Jahre in einem Erziehungsheim; danach dann geriet er immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt, lange Haftstrafen waren die Folge. In der Strafanstalt Bruchsal fing er an zu schreiben, gefördert von Rolf Zelter, dem dortigen Direktor, Vater des Schriftstellers Joachim Zelter. Aufgrund eines Gnadengesuchs kam Ernst S. Steffen zu Weihnachten 1967 frei.
Rezensionen
»Wer sich auf Ernst Steffens Worte einlässt, erlebt ein Vier-Augen-Gespräch, das noch lange nachhallt.« Janine Adomeit »Ein Werk von schonungsloser Erkenntnis-Demut angesichts gelebter Widersprüche. ... Wer Steffen liest, kommt nicht umhin, den eigenen Lebensentwürfen zu begegnen und nachzuspüren.« José F. A. Oliver