Tequila hat einen richtigen Namen, aber den weiß niemand - manchmal nicht einmal mehr sie selbst. Sie kämpft mit ihrer inneren Dunkelheit, in der Schublade liegt die Einweisung in eine Klinik. Ihre kleine Wohnung - kreuzförmig im Grundriss und damit dem Tod manchmal näher als dem Leben - teilt sie sich mit Madlen, ihrer freiherzigen Mitbewohnerin, und Caruso, dem Hund, der durch die Katzenklappe kam. Ihr Leben findet in Berlin-Friedrichshain statt, dem einzigen Ort auf der Welt, der authentisch ist, weil er nichts beschönigt, wie sie sagt. Die verlässliche Existenz ebenfalls gescheiterter Menschen gibt ihr Halt und ist ihr wie der tröstende Blick aus dem Fenster ihres inneren Gefängnisses. Vor acht Jahren kam sie hierher und hat den Bezirk seitdem nicht mehr verlassen. Acht Jahre, seit ihr guter Freund und Philosophie-Fanatiker Adrian einen folgenschweren Denkfehler gemacht hat und in denen sie sich vor der Frage versteckt, was sie damals übersehen haben.