Künstler bewegen sich in einem kulturellen, sozialen und materiellen Netzwerk, in dem jeder einzelne seine individuellen Erfahrungen sammelt und eigene Strategien entwickelt. Aus diesem Grund erscheint es unerlässlich, Untersuchungen über zeitgenössische Künstler, welche in Afrika leben und arbeiten, an Ort und Stelle durchzuführen, mit den Künstlern direkt zu sprechen und ihr soziales, politisches, kulturelles und historisches Umfeld in die Analyse zu integrieren. Im Frühjahr 2004 führten wir eine dreimonatige Feldforschung in der senegalesischen Hauptstadt Dakar durch und nutzten dabei das wichtige Ereignis der Biennale Dak' Art 2004 für zeitgenössische Kunst als Ausgangspunkt für unsere Forschungen. Die vorliegende Arbeit zeigt die spezifischen Diskurse und die Vielfalt der Konzepte anhand von drei Künstlergruppen und gleichzeitig die Gemeinsamkeiten, die sich durch die historischen, sozialen und politischen Hintergründe der Kunstwelt Dakars ergeben.