Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 9,99 €
  • Gebundenes Buch

How does one young man survive the deaths of his entire family and manage to make something worthwhile of his life? In Things The Grandchildren Should Know Mark Oliver Everett tells the story of what it's like to grow up the insecure son of a genius in a wacky Virginia Ice Storm-like family. Left to run wild with his sister, his father off in some parallel universe of his own invention, Everett's upbringing was 'ridiculous, sometimes tragic and always unsteady'. But somehow he manages to not only survive his crazy upbringing and ensuing tragedies; he makes something of his life, striking out…mehr

Produktbeschreibung
How does one young man survive the deaths of his entire family and manage to make something worthwhile of his life? In Things The Grandchildren Should Know Mark Oliver Everett tells the story of what it's like to grow up the insecure son of a genius in a wacky Virginia Ice Storm-like family. Left to run wild with his sister, his father off in some parallel universe of his own invention, Everett's upbringing was 'ridiculous, sometimes tragic and always unsteady'. But somehow he manages to not only survive his crazy upbringing and ensuing tragedies; he makes something of his life, striking out on a journey to find himself by channelling his experiences into his, eventually, critically acclaimed music with the Eels. But it's not an easy path. Told with surprising candour, Things The Grandchildren Should Know is an inspiring and remarkable story, full of hope, humour and wry wisdom.
Autorenporträt
Mark Oliver Everett, geboren 1963 in Virginia, ist der Frontmann der Rockband "Eels". Schon in seiner Kindheit hat er eine Vorliebe für Spielzeug-Instrumente entwickelt, was seine spätere musikalische Arbeit entscheidend prägte. In den 1980er-Jahren zog er nach Los Angeles, wo er unter dem Pseudonym E seine ersten beiden Soloalben "A Man Called E" und "Broken Toy Shop" veröffentlichte. Mit seiner Band "Eels" hat er inzwischen elf von der Kritik gefeierte Alben herausgebracht. 2003 komponierte er den Soundtrack zum Film "Levity" mit Billy Bob Thornton und Morgan Freeman.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 05.04.2008

Hiob tanzt

"Rock Music! Death! Crazy People! Love!" - Was kann ein Buch mehr versprechen? Mark Oliver Everett, der Sänger der Band Eels, erzählt in seiner Autobiographie, wie er schweren Schicksalsschlägen federleichte Songs abpresste.

Von Richard Kämmerlings

Es war ein Freitagabend in Hamburg, im Club Grünspan, wenige Tage nach der Vernichtung des World Trade Centers. Bis zuletzt hatte man nicht wirklich daran geglaubt, dass das Konzert der Eels stattfinden würde. In jenen Tagen war alles ein bisschen unwirklich geworden; und noch hatte niemand eine Vorstellung davon, was künftig Normalität heißen könnte. Schon zu einem Konzert zu gehen schien irgendwie absurd. Die Band aus Kalifornien sollte an diesem Abend ihre neue Platte "Souljacker" präsentieren. Mark Oliver Everett, genannt E, verlor kein Wort über die jüngsten Ereignisse, spielte einfach ein atmosphärisch dichtes Set mit schroffen, düsteren neuen Songs, Liedern wie "Dog Faced Boy" oder "That's Not Really Funny" oder "World of Shit" (einem Liebeslied!). Mit seinem langen Vollbart und der tief ins Gesicht gezogenen Kapuze seines Pullovers sah er aus wie das Klischee eines muslimischen Gotteskriegers.

In seiner grandiosen Autobiographie "Things the Grandchildren Should Know" erzählt Everett, wie er den 11. September erlebte. Man war gerade in London, und Gerüchte über weitere Anschläge machten die Runde. Man befürchtete, jeden Moment selbst Opfer werden zu können, also konnte man ebenso gut rocken gehen, als still auf das Ende zu warten. "Nach allem, was ich durchgemacht hatte, hatte ich eine Haltung des Einfach-immer-Weitermachens entwickelt." Nach dem Londoner Konzert fand E eine Nachricht seiner Tante auf der Mailbox vor: Seine Cousine, eine Stewardess, war gemeinsam mit ihrem Mann an Bord der Maschine gewesen, die ins Pentagon gestürzt war. Vor dem Abflug hatte sie noch eine Karte verschickt, auf der in großen Buchstaben "Ain't Life Grand" geschrieben stand.

Everetts Leben ist geprägt durch den frühen Verlust geliebter Menschen. Immer schon lag der autobiographische Hintergrund seiner Stücke offen zutage; seine Erinnerungen aber machen erst deutlich, wie sehr der 1963 geborene Musiker seine Kunst dem Leiden und der Verzweiflung abgerungen hat. Mit achtzehn findet er seinen Vater tot im Bett, im selben Jahr unternimmt seine psychisch labile, drogenkranke Schwester ihren ersten Selbstmordversuch - einige Jahre später, genau einen Tag bevor die Eels ihr erstes, sehr erfolgreiches Album "Beautiful Freak" herausbringen, wird es ihr schließlich glücken. Kurz nach dem Tod der Schwester erkrankt die Mutter unheilbar an Krebs. Das zweite Album "Electro-Shock Blues" entsteht unter dem Eindruck ihres qualvollen Siechtums. Auf dem Höhepunkt seiner Karriere angelangt, hat Everett seine ganze Familie verloren.

Dass große Kunst mit großem Leiden einhergeht, ist ein Topos; es ist Teil des Mythos vom Genie, dessen besondere Gabe darin bestehe, im Schmerz noch über "Melodie und Rede" zu gebieten, wie es in Goethes Tasso heißt: "Und wenn der Mensch in seiner Qual verstummt, gab mir ein Gott zu sagen, wie ich leide." Was einst Lyrik oder Dramatik leisten mussten, hat heute der Pop übernommen - nicht nur, weil Leid und Schmerz im Boulevard zum Klischee verkommen sind, sondern auch, weil wir über das Seelenleben der Popstars weit besser informiert sind als über das unserer Schriftsteller: Die Sorgen der Eltern von Pete Doherty oder Amy Winehouse um ihre Kinder sind öffentliche Angelegenheiten.

E weicht solchen Klischees nicht aus. Auf dem Cover des wie eine Lebenshilfefibel aufgemachten Buches verspricht ein Sticker nicht zu viel: "Rock Music! Death! Crazy People! Love!" Dass der Musik-Teil vor allem Klage über die Mechanismen des Betriebs führt und mit den verrückten Leuten nicht zuletzt seine an Schizophrenie leidende Schwester gemeint ist, gehört zur bitteren Ironie, die Everett stets wie einen Airbag umgibt. Zynisch wird er dabei nur selten, etwa, wenn er sich über Bush und Cheney erregt, die im Wahlkampf allen Ernstes die Eels-Platte "Daisies Of The Galaxy" als Beleg für den Verfall der amerikanischen Kultur anführten, weil sich hinter einem Kinderbuchcover perfiderweise Songtitel wie "It's a Motherfucker" versteckten.

Little Richard auf dem Postamt

Man kann "Things the Grandchildren Should Know" lesen als amerikanische Success-Story: Ein verklemmter, pickliger Nerd aus der Provinz geht nach Hollywood und wird dort zum Popstar - vom Autowäscher zum Millionär, mit den genretypisch unerreichbaren Mädchen, die man später alle haben könnte. E erzählt von seinen Teenagerlieben in Virginia und von seinen ersten Schritten in Kalifornien, wo er Little Richard auf dem Postamt trifft. Und es ist höchst erstaunlich, wie ein zwar talentierter, aber gleichzeitig extrem verschrobener und sturer Typ wie E es schafft, bei einem Majorlabel unterzukommen und den verblüfften A&R-Managern nach dem kommerziellen Durchbruch gleich ein Themenalbum über Wahnsinn, Selbstmord, Krebstod und Trauerarbeit ins Nest zu legen. In seinem Hit "Last Stop: This Town" singt E vom Geist seiner toten Schwester, der auf seinem Weg ins Jenseits noch einmal einen Abstecher zum Haus des Bruders macht (seine alte Haushälterin hatte von einer Geistererscheinung berichtet).

Lässt man anhand der gerade erschienenen Best-of-Platte (oder auch des unbedingt dazugehörenden Doppelalbums mit Unveröffentlichtem, Cover-Versionen und Raritäten) das Werk der Eels Revue passieren, dann fällt von Beginn an die fast pietätlose Konfrontation von existentieller Verzweiflung und fröhlichsten Melodien auf. Kinderliedartige Vier-Akkord-Schemata und Glockenspiel treffen auf Texte mit der Ausgelassenheit einer psychopathologischen Anamnese: "Life is white / and I am black / Jesus and his lawyer / are coming back". So klingt es wohl, wenn Hiob tanzt.

Es ist eine große Leistung, diese heikle Mischung in einen Erzählstil zu transformieren. "I hadn't been feeling well since the late '80s" - so einen Satz muss man erst einmal hinschreiben können, ohne dass es lächerlich larmoyant wirkt. E schreibt das in einem kurzen Kapitel über eine Wunder versprechende Psychotherapie, der er sich in Deutschland unterzog. Hier lernte er in der (ebenso durchgeknallten) Russin Anna seine große Liebe kennen.

"I was born the son of a humble mechanic. A quantum mechanic", so beginnt das Kapitel über seine Kindheit. Tatsächlich war der Vater, Hugh Everett, ein renommierter Physiker, der die "Viele-Welten-Theorie" der Quantenmechanik entwarf und lange in beratender Funktion für das Pentagon tätig war. In diesem Buch kommt er, anders als die Mutter, nur am Rande vor, als der ewig abwesende und fremde Vater - eine Leerstelle, die Everett in dem von der BBC produzierten Dokumentarfilm "Parallel Worlds, Parallel Lives" zu füllen versuchte.

Gegen Ende des Buches gibt E mehrfach seiner Verwunderung über den Verlauf seiner Karriere Ausdruck; anlässlich eines Konzerts in der für ihn legendären Albert Hall geht er noch einmal im Geist die Stationen seines Passionswegs ab - die set list seiner Auftritte ist ja ohnehin eine Autobiographie in nuce. Im Medium der Musik vollzieht sich hier eine quasireligiöse Erlösung. Die Popgeschichte wird zur Heilsgeschichte, an der auch das Publikum teilhaben kann. Dieses glückliche Ende nötigt doppelt Respekt ab. Denn nicht nur Plattenfirmen, auch Fans hassen es, wenn ihre Erwartungen enttäuscht werden. Im Pop können sich das nur die Großen leisten, oder besser: Wer es übersteht, der ist ein ganz Großer. Allen voran Dylan, Cash, Ray Charles oder Van Morrison, in der Generation danach Rickie Lee Jones, Elvis Costello oder Morrissey. In diese Reihe gehört Mark Oliver Everett inzwischen auch.

"Hey Man (Now You're Really Living)" - so ausgelassen wie ein Partysong kann das Buch natürlich nicht enden: Im Epilog denkt E darüber nach, dass er in Formularen die Rubrik "In Notfällen bitte verständigen" nicht ausfüllen kann. Es gibt niemanden. Auch die Enkel des Titels sind ein Tagtraum, E hat nicht einmal Kinder. Im Schlussakkord klingt so noch einmal die schreckliche Einsamkeit eines Menschen durch, der sein Schicksal zum Gesamtkunstwerk sublimiert hat. Das ist beinahe ein Hilferuf, mindestens aber eine Kontaktanzeige. Wir dagegen haben es leicht: Wir warten einfach auf die nächste Platte.

- Mark Oliver Everett: "Things the Grandchildren Should Know". Little, Brown, London 2008. 246 S., geb., 14,99 £.

- Eels, Meet the Eels. Essential Eels Vol. 1 1996-2006. CD und DVD. Geffen/Universal 7460119

- Eels, Useless Trinkets. B-Sides, Soundtracks, Rarities and Unreleased 1996-2006. 2 CDs und Live-DVD. Geffen/Universal 7460140

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.03.2008

Ist das Leben nicht schön? Nein.
Autobiographien von Popmusikern sind eigentlich überflüssig. Nur die von Mark Oliver Everett von den „Eels” nicht
Wer heute Abend in die Münchner Muffathalle geht in Erwartung eines magenstärkenden Eels-Konzerts, sollte sich darauf gefasst machen, dass er erstmal eine einstündige Dokumentation zu sehen bekommt: Mark Oliver Everett, der Sänger, Komponist, Multiinstrumentalist und Frontmann der ansonsten in permanent wechselnder Besetzung auftretenden Eels, hat sich für die BBC auf Spurensuche gemacht nach seinem Vater und dessen Werk.
Sein Vater, der Quantenphysiker und Erfinder Hugh Everett, entwickelte 1957 die Theorie der Paralleluniversen, die seinerzeit als kompletter Humbug verlacht wurde. Everett senior, wohl ohnehin ein schweigsamer Typ, zog sich daraufhin in ein dunkles Paralleluniversum zurück, er war innerhalb der Familie eine Art schwarzes Loch, das allen die Lebensenergie abzog und stumm um sich selbst kreiste. Mark Oliver Everett fand ihn eines Morgens, da war er selber 19 Jahre alt, tot im Bett, der Vater war in der Nacht an einem Herzinfarkt gestorben. Everett erinnert sich noch gut daran, wie er ihn schüttelte, war es doch die erste Berührung zwischen den beiden seit Jahren. „Ich wusste nicht mal, wie ich mich fühlen sollte,” schreibt er in seiner Autobiographie. „Mein Vater war gerade gestorben, aber ich hatte keinerlei Beziehung zu ihm. Das Schlimmste war, den Ärzten dabei zusehen zu müssen, wie sie ihn in einen schwarzen Sack steckten, den Reißverschluss zumachten und dann den Sack mit ihm darin heraustrugen. Sie haben ihn nicht auf eine Bahre gelegt. Sie haben einfach diesen schwarzen Sack rausgetragen wie eine Mülltüte.”
Autobiographien von Rockmusikern, das ist so ziemlich das letzte Genre, was einen vernünftigen Menschen interessiert. Wie wir da bekokst im Kronleuchter hingen, und dann die Tournee die Westküste runter, oh my god, leider hab ich dann einen Filmriss und weiß absolut nicht, was in den Jahren zwischen den beiden großartigen Alben passiert ist. . .
Everetts soeben erschienene Autobiographie „Things The Grandchildren Should Know” (Little, Brown, 228 Seiten, 14,99 Pfund) ist eine Art Gegenprogramm zum Narzissmus des Popgeschäfts. Es ist geschrieben aus der Mitte seines Schmerzes und des familiären Schweigens heraus, als hätten ihm die Stille daheim und seine lebenslange Einsamkeit das Gehör geschärft für alle falschen Töne und Sätze.
Sein Vater wollte, dass man seine Hinterlassenschaften in den Müll wirft, ein Wunsch, dem die Mutter nachkam. Seine Schwester, die er in Kinderjahren abgöttisch geliebt hat, die dann aber in Alkoholexzesse, Drogendelirien und schizophrene Wahnwelten abdriftete, brachte sich um. Seine Mutter starb an Krebs. Die letzte Verwandte, die ihm blieb, seine Cousine, schickte ihm am Morgen des 11. September 2001 eine Postkarte: „Ist das Leben nicht schön?” Eine Stunde später kam sie in dem Flugzeug um, das ins Pentagon gesteuert wurde, Hugh Everetts letzten Arbeitsplatz.
Es wäre untertrieben zu sagen, dass das Leben Mark Oliver Everett mit einem ziemlich rauen Schmirgelpapier bearbeitet hat. Solche Menschen entwickeln oft einen Leidenshochmut, ach, ihr Jammerlappen, was wisst ihr schon von Schicksalsschlägen, schreiten durch ihren Text wie ein Gesalbter und tragen ihr Schicksal vor sich her wie eine Hostie. Everett ist ein grumpy young man, ein misanthropischer Einzelgänger, aber er findet in seiner merkwürdigen Kindheit, umgeben von spießigen CIA-Familien, plötzlich, überraschend, ebenso betörend schöne Momente wie in der totalen Einsamkeit am Anfang seiner Karriere, jahrelang demütigende Jobs und abends, nachts, an den Wochenenden, das Komponieren, ein manisches Anrennen, ein Graben durch den Schmerztunnel, das ihn als Einziges am Leben hält. Das Buch endet mit der Beschreibung, wie unangenehm es ihm ist, wenn er beim Arzt das Anmeldeformular ausfüllen muss, weil er nicht weiß, was er eintragen soll in der Spalte Im Notfall zu kontaktieren. „Keine Familie zu haben ist das einsamste Gefühl. Feiertage sind einfach ekelhaft, ich tu immer so, als fänden sie nicht statt. Wenn ich morgen sterben würde, könnte man auf meinen Grabstein schreiben: „Merkwürdigerweise betitelte Everett, der zum Zeitpunkt seines Todes keine Kinder hatte, ganz zu schweigen von Enkelkindern, seine Autobiographie ,Dinge, die die Enkel wissen sollten.’”
Womit wir endlich bei Everetts Musik wären. „Things The Grandchildren Should Know” ist nicht nur der Titel seiner Autobiographie sondern auch der letzte Song auf seinem großen Album „Blinking Lights”, an dem er sieben Jahre gearbeitet hat. Und dieses Album, das ist nun das Wunder an Everett, ist, genau wie seine Autobiographie, am Ende eine Hymne an das Leben, gerade weil sie sich so am Schmerz abarbeiten. Ja, „Blinking Lights” ist eines dieser Kunstwerke, die wie ein Schlag auf den Kopf wirken, als würden sie einem jäh das ganze Leben von außen zeigen, schau doch endlich hin, bevor es vorbei ist. Oder wie er es in dem Song „Hey Man” mit dieser aggressiven Stimme, die das akustische Pendant ist zu seinem filzig-struwweligen Bart, selbst ausdrückt: „Do you know what it’s like to fall on the floor / And cry your guts out ’til you got no more/ Hey man now you’re really living.”
Man kann dieses Lied jetzt neu hören. Beziehungsweise dabei zuschauen, wie Everett es singt: Parallel zu seiner Autobiographie hat Everett zwei Doppel-CDs herausgebracht, „Meet The Eels”. und „Useless Trinkets” (beide bei Geffen erschienen). Das erste ist eine Art Best of Eels, von ihm selbst zusammengestellt, inklusive Video-DVD. Das zweite, das man mit „Nutzlose Wertlosigkeiten” übersetzen könnte, enthält 50 Auskopplungen, B-Seiten, Neuinterpretationen, Remixes und es zeigt, was für ein fulminant vielseitiger Musiker Everett ist, teils hat er alte Songs alleine nochmal aufgenommen, teils mit Freunden neu interpretiert, und so ziehen die fünf wichtigsten Alben nochmal in komprimierter Form an einem vorüber.
Er sagt in seiner Biographie, dass er in theoretischer Hinsicht keinen Schimmer davon habe, was es mit den Paralleluniversen seines Vaters auf sich habe. Rein praktisch aber, das merkt man beim Hören der „Useless Trinkets” nochmal, ist Mark Oliver Everett seit vielen Jahren in mehreren parallelen Klanguniversen unterwegs. So komponierte er zeitgleich die Stücke des lauten, rockgeschrubbten Albums „Souljacker”, der melancholischen „Daisies of the Galaxy” und einige Songs des Gesamtkunstwerks „Blinking Lights”. Und warum, so fragt er sich auf der letzten Seite seines Buches, „warum, wenn ich doch so ein ausgesprochener Atheist bin, erwische ich mich immer wieder dabei, wie ich im Hinterhof sitze, in den Nachthimmel schaue und mit Mom, Liz und Dad spreche?” ALEX RÜHLE
Mark Oliver Everett, aka E, und sein Hund Bobby Jr., den man auf einigen Liedern seiner Alben im Wechselgesang mit Tom Waits heulen hört. Foto: AP
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Eine Dienstleistung der DIZ München GmbH
…mehr