Eyke Isensee liefert mit seiner Untersuchung die erste umfassende Darstellung des Justiz-Bildes im Spielfilm der NS-Zeit. Den Autor interessieren in diesem Zusammenhang vor allem diejenigen Filme, die viele Jahrzehnte als ideologisch unbelastet galten und deswegen teilweise bis in die jüngste Vergangenheit eine unkritische Rezeption erfahren haben. Neben exemplarischen Filmen der heiteren wie ernsten Unterhaltungssparte (u. a. "Mazurka", "Schlußakkord", "Sensationsprozeß Casilla", "Der Fall Deruga" oder "Der Maulkorb") und einem Blick auf die Propagandafilme "Jud Süß" und "Ich klage an" finden…mehr
Eyke Isensee liefert mit seiner Untersuchung die erste umfassende Darstellung des Justiz-Bildes im Spielfilm der NS-Zeit. Den Autor interessieren in diesem Zusammenhang vor allem diejenigen Filme, die viele Jahrzehnte als ideologisch unbelastet galten und deswegen teilweise bis in die jüngste Vergangenheit eine unkritische Rezeption erfahren haben. Neben exemplarischen Filmen der heiteren wie ernsten Unterhaltungssparte (u. a. "Mazurka", "Schlußakkord", "Sensationsprozeß Casilla", "Der Fall Deruga" oder "Der Maulkorb") und einem Blick auf die Propagandafilme "Jud Süß" und "Ich klage an" finden vor allem "Der Gasmann" (1943/44) und "Der Verteidiger hat das Wort" (1941) ausführliche Berücksichtigung - beides Filme, die durch Publikumslieblinge wie Heinz Rühmann und Heinrich George in den Hauptrollen seinerzeit für eine breite Rezeption gesorgt hatten. Isensee fragt danach, wie die Justiz in diesen Werken dargestellt und welche Funktion ihr in den Filmen zugeordnet wurde, wie sehr filmpolitische Entscheidungen das Justiz-Bild im Spielfilm beeinflussten und wie im Abgleich damit die tatsächliche Entwicklung des Justizsystems in der NS-Zeit aussah. Zwischen filmischem Zerrbild und historischer Praxis sucht Isensee die Wirkungsabsichten dieser Filme zu rekonstruieren und schafft damit den Boden, auf dem eine kritische, medienwissenschaftliche Reflexion stattfinden kann.Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Dr. Eyke Isensee studierte Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte in Göttingen sowie Kunst- und Werkpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig (HBK). Zu seinen beruflichen Stationen gehören unter anderem die Grafische Sammlung der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel und das Landesmuseum in Braunschweig. Zuletzt war er an der HBK und dort hauptsächlich am Institut für Medienforschung im Bereich Filmwissenschaft tätig.
Inhaltsangabe
Vorwort1 Thema, Vorgehensweise und Begründung der ArbeitExemplarische Forschungsliteratur zum Themenkomplex Nationalsozialismus und FilmDas US-amerikanische »courtroom drama« und die Aufgabenstellung der vorliegenden ArbeitBegriffsklärungenBildliche Darstellungen von RechtFilme als Spiegel der GesellschaftZur gesellschaftlichen Aufarbeitung der NS-JustizZur Kategorisierung der Filme mit Justiz-AnteilZu den FragestellungenZwischen Hermeneutik und Wirkungsanalyse - zum methodischen VorgehenZur Filmauswahl2 Die NS-JustizDie Aufkündigung einer zivilisierten RechtsgemeinschaftDie Verschärfung des StrafrechtsDie faktische Abschaffung des VerteidigersDie Stimmung in der Bevölkerung3 Die NS-Filmpolitik3.1 Zur EinführungAufgaben und Funktionen des Spielfilms in der NS-ZeitEntwicklung einer umfassenden Zensur und KontrolleDer personelle Umbau der Filmwirtschaft3.2 Der NS-Film als Propagandainstrument3.3 Goebbels und der Film3.4 Offizielle Justiz-Organe zum Justiz-Bild im Film3.5 Der Rezipient als Zeitgenosse der Spielhandlung3.6 Die Einbindung der Filmkünstler in die Propaganda3.7 Die Aufgabe des Spielfilms4 Auswahl der Filme4.1 Justizdarstellungen als AuswahlkriteriumErnste versus heitere FilmeDie MaterialrechercheWirkungsanalyse4.2 »Der Verteidiger hat das Wort« und »Der Gasmann«4.3 Weitere FilmeFilmanalysen I5 »Der Verteidiger hat das Wort«5.1 EinführungVorspann und filmische Einleitung - die Justiz im 'sakralen' LichtDie Vorgeschichte5.2 Die Figur des Verteidigers»Recht und Gesetz« - Jordans Statement als Kernaussage des FilmsJordans Gesinnungswandel - Übernahme der Verteidigung5.3 Die Staatsanwälte5.4 Der Verteidiger als ErmittlerJordans RecherchenDie Gerichtsverhandlung und Jordans 'Offenbarung'5.5 Zur Person und Figur Heinrich George als Justizrat JordanKörperliche PräsenzGeorge/Jordan als 'Einzelkämpfer' und FührerpersönlichkeitGeorges politisches Selbstverständnis5.6 Rudolf Fernau5.7 Das Bild der Justiz5.8 Die Opfer aus zweierlei Milieus5.9 Was ist nationalsozialistisch am »Verteidiger«?5.10 Pressestimmen zu »Der Verteidiger hat das Wort«6 »Der Gasmann«6.1 Zur Einführung6.2 Die Staatsgewalten im »Gasmann« - Finanzamt und Gestapo6.3 Zeichen der Zeit - Hitlergruß und Hoheitsabzeichen6.4 Knittels Reaktion auf die Gestapo und seine Wandlung6.5 Die Justiz im »Gasmann«Die Gerichtsverhandlung - der AuftaktDie Wende im Verfahren - Die EntlastungszeuginDie Gerichtsverhandlung aus der Perspektive Knittels6.6 Die Protagonisten der Justiz im »Gasmann«Der RichterDer StaatsanwaltDer VerteidigerZusammenfassende Charakterisierung des Gerichts und der Verhandlung'Natürliche Hierarchie' und gesellschaftliche UnterschiedeWiederherstellung der nationalsozialistischen Ordnung durch das Gericht6.7 Vergleich Roman - Film6.8 Komödie und Propaganda6.9 Rühmann als Identifikationsfigur6.10 Kritisches Potenzial im »Gasmann«6.11 Pressestimmen zu »Der Gasmann«Filmanalysen II7 Weitere Filme mit Justiz-Anteil7.1 »Mazurka«7.2 »Schlußakkord«7.3 »Sensationsprozeß Casilla«7.4 »Der Fall Deruga«7.5 »Familie Schimek«7.6 »Kirschen in Nachbars Garten«7.7 »Wenn wir alle Engel wären«7.8 »Der Maulkorb«7.9 »Paradies der Junggesellen«7.10 »Jud Süß«7.11 »Ich klage an«8 Auswertung8.1 Das Entgegenkommen der Filmindustrie8.2 Das Justiz-Bild - Aufbau und Wirkung8.3 Die Hauptdarsteller George und Rühmann in den Hauptfilmen8.4 Weitere ernste und heitere Filme8.5 Vom Justiz-Bild zur Stabilisierung des Systems und des Staates8.6 Voraussetzungen für die heutige RezeptionSchlusswort - Filmgeschichte als Beitrag zur RechtsgeschichteLiteraturFilmografieAnhang
Vorwort1 Thema, Vorgehensweise und Begründung der ArbeitExemplarische Forschungsliteratur zum Themenkomplex Nationalsozialismus und FilmDas US-amerikanische »courtroom drama« und die Aufgabenstellung der vorliegenden ArbeitBegriffsklärungenBildliche Darstellungen von RechtFilme als Spiegel der GesellschaftZur gesellschaftlichen Aufarbeitung der NS-JustizZur Kategorisierung der Filme mit Justiz-AnteilZu den FragestellungenZwischen Hermeneutik und Wirkungsanalyse - zum methodischen VorgehenZur Filmauswahl2 Die NS-JustizDie Aufkündigung einer zivilisierten RechtsgemeinschaftDie Verschärfung des StrafrechtsDie faktische Abschaffung des VerteidigersDie Stimmung in der Bevölkerung3 Die NS-Filmpolitik3.1 Zur EinführungAufgaben und Funktionen des Spielfilms in der NS-ZeitEntwicklung einer umfassenden Zensur und KontrolleDer personelle Umbau der Filmwirtschaft3.2 Der NS-Film als Propagandainstrument3.3 Goebbels und der Film3.4 Offizielle Justiz-Organe zum Justiz-Bild im Film3.5 Der Rezipient als Zeitgenosse der Spielhandlung3.6 Die Einbindung der Filmkünstler in die Propaganda3.7 Die Aufgabe des Spielfilms4 Auswahl der Filme4.1 Justizdarstellungen als AuswahlkriteriumErnste versus heitere FilmeDie MaterialrechercheWirkungsanalyse4.2 »Der Verteidiger hat das Wort« und »Der Gasmann«4.3 Weitere FilmeFilmanalysen I5 »Der Verteidiger hat das Wort«5.1 EinführungVorspann und filmische Einleitung - die Justiz im 'sakralen' LichtDie Vorgeschichte5.2 Die Figur des Verteidigers»Recht und Gesetz« - Jordans Statement als Kernaussage des FilmsJordans Gesinnungswandel - Übernahme der Verteidigung5.3 Die Staatsanwälte5.4 Der Verteidiger als ErmittlerJordans RecherchenDie Gerichtsverhandlung und Jordans 'Offenbarung'5.5 Zur Person und Figur Heinrich George als Justizrat JordanKörperliche PräsenzGeorge/Jordan als 'Einzelkämpfer' und FührerpersönlichkeitGeorges politisches Selbstverständnis5.6 Rudolf Fernau5.7 Das Bild der Justiz5.8 Die Opfer aus zweierlei Milieus5.9 Was ist nationalsozialistisch am »Verteidiger«?5.10 Pressestimmen zu »Der Verteidiger hat das Wort«6 »Der Gasmann«6.1 Zur Einführung6.2 Die Staatsgewalten im »Gasmann« - Finanzamt und Gestapo6.3 Zeichen der Zeit - Hitlergruß und Hoheitsabzeichen6.4 Knittels Reaktion auf die Gestapo und seine Wandlung6.5 Die Justiz im »Gasmann«Die Gerichtsverhandlung - der AuftaktDie Wende im Verfahren - Die EntlastungszeuginDie Gerichtsverhandlung aus der Perspektive Knittels6.6 Die Protagonisten der Justiz im »Gasmann«Der RichterDer StaatsanwaltDer VerteidigerZusammenfassende Charakterisierung des Gerichts und der Verhandlung'Natürliche Hierarchie' und gesellschaftliche UnterschiedeWiederherstellung der nationalsozialistischen Ordnung durch das Gericht6.7 Vergleich Roman - Film6.8 Komödie und Propaganda6.9 Rühmann als Identifikationsfigur6.10 Kritisches Potenzial im »Gasmann«6.11 Pressestimmen zu »Der Gasmann«Filmanalysen II7 Weitere Filme mit Justiz-Anteil7.1 »Mazurka«7.2 »Schlußakkord«7.3 »Sensationsprozeß Casilla«7.4 »Der Fall Deruga«7.5 »Familie Schimek«7.6 »Kirschen in Nachbars Garten«7.7 »Wenn wir alle Engel wären«7.8 »Der Maulkorb«7.9 »Paradies der Junggesellen«7.10 »Jud Süß«7.11 »Ich klage an«8 Auswertung8.1 Das Entgegenkommen der Filmindustrie8.2 Das Justiz-Bild - Aufbau und Wirkung8.3 Die Hauptdarsteller George und Rühmann in den Hauptfilmen8.4 Weitere ernste und heitere Filme8.5 Vom Justiz-Bild zur Stabilisierung des Systems und des Staates8.6 Voraussetzungen für die heutige RezeptionSchlusswort - Filmgeschichte als Beitrag zur RechtsgeschichteLiteraturFilmografieAnhang
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