Masterarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Sozialwissenschaften allgemein, Note: 2, Fachhochschule OberÖsterreich Standort Linz, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn Lehrkräfte mit der Aussage konfrontiert werden, dass sie SchülerInnen (rassistisch) diskriminieren, kommt oft das Argument, sie hätten nie gelernt mit einer migrationsbedingten Differenz umzugehen. Dieser Behauptung galt als Ausgangspunkt dieser Arbeit. Die Frage ist nun, ob ihre Lehramtsausbildung sie für die Arbeit im heterogenen Klassenzimmer qualifiziert. Eine Auseinandersetzung mit den Migrationsdiskursen und dem Rassismus als gesellschaftliches Verhältnis bildet die Grundlage, um die Entstehung der pädagogischen Umgangsformen mit Migration zu verstehen. Eine kurze Analyse der Curricula der Lehramtsausbildung sollte im weiteren Schritt zeigen, ob Lehrer*innen in ihrer Ausbildung etwas zum Umgang mit migrationsbedingter Differenz lernen und welche Konzepte vertreten werden. Die Analyse hat ergeben, dass dies schon der Fall ist, jedoch bleiben rassistische Denk- und Handlungspraxen weitgehend unberücksichtigt. In diesem Sinne werden zum Schluss neue Perspektive für die Pädagogik gegeben, um eine diskriminierungsfreie Bildung zu ermöglichen. Im ersten Kapitel soll die Arbeit einen geschichtlichen Abriss der Migrationsgeschichte Österreichs und den Diskursen rund um dieses Thema geben. Rassismus ist kein Randthema der Gesellschaft, sondern operiert aus seiner Mitte heraus. Um zu verstehen, wie Rassismus entstanden ist und wie er sich durch die Gesellschaft zieht, wird diesem ein Kapitel gewidmet. In einem weiteren Kapitel wird auf Rassismus und Diskriminierung in den Schulen eingegangen und Beispiele dafür angeführt werden. Im Anschluss daran folgt eine grobe Analyse der Curricula der Lehramtsausbildung für die Sekundarstufe I an den Universitäten und Pädagogischen Hochschulen des jetzigen Cluster Mitte und wie das Thema der migrationsbedingten Differenz dort verankert sind. Seit 2017 wurde die getrennte Ausbildung von LehrerInnen der Allgemein höheren Schulen an den Universitäten und die der Neuen Mittelschulen an den Pädagogischen Hochschulen zusammengelegt und vereinheitlicht. Dabei soll der Fokus nicht auf den Zielvorstellungen der jeweiligen Hochschulen liegen, sondern darauf, welche Inhalte bzw. Konzepte auch in der Praxis in Lehrveranstaltungen weitergegeben werden. Diese gilt es dann näher zu beschreiben und zu filtern, ob diese überhaupt für Rassismus und Diskriminierung sensibilisieren.
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